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Endbericht Giftgrube Brüchau laut Gutachten undicht

Gutachter weisen nach: Die Bohrschlammdeponie bei Brüchau ist undicht. Die Linke fordert jetzt deren schnellstmögliche Beräumung.

Von Alexander Walter 19.05.2020, 17:05

Magdeburg l Die Linke erhöht mit Blick auf eine Beräumung der Bohrschlamm-Deponie Brüchau in der Altmark den Druck auf die Landesregierung. „Es darf keine Verzögerungen mehr geben, die Grube muss vollständig beseitigt werden“, sagte Linke-Wirtschaftspolitiker Andreas Höppner gestern. Ähnlich äußerte sich die Bürgerinitiative „Saubere Umwelt & Energie Altmark“.

Anlass ist die Veröffentlichung des Endberichts im Auftrag des Betreibers Neptune Energy vom 15. Mai. Darin heißt es: Der Geschiebemergel, der die Deponie nach unten hin abdichten soll, sei an mindestens einer Stelle undicht. Auch andernorts sei er teils nur zehn Zentimeter mächtig. Chloride sowie giftige Metalle seien bereits ins Grundwasser eingedrungen. Die Erkenntnisse haben Folgen: Die Gutachter halten die bislang wiederholt bevorzugte Oberflächenabdeckung der Deponie mit einer Folie zwar weiter für möglich. Undichte Stellen müssten aber vorher abgedichtet werden.

Alternativen wären eine Neulagerung der Giftstoffe auf dem Gelände oder die Komplett-Beräumung. Letztere wäre mit knapp 21 Millionen Euro deutlich teurer als die Abdeckung (4 Millionen Euro). In der Deponie wurden zwischen 1970 und 1990 rund 100 000 Kubikmeter Reststoffe aus der Erdgasförderung, später auch bergbaufremde Stoffe eingelagert.