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Ermittlungen Schüsse aus Notwehr

Das Verfahren gegen zwei SEK-Beamte, die in Reuden in einer Schießerei mit einem Reichsbürger verwickelt waren, wurde eingestellt.

26.04.2017, 12:31

Reuden (dpa) l Acht Monate nach der Schießerei mit einem sogenannten Reichsbürger in Reuden hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen zwei Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) eingestellt. Die Schüsse seien als Notwehr und Nothilfe einzustufen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Naumburg am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Die Ermittlungen hätten zudem ergeben, dass der "Reichsbürger" das Feuer eröffnet hatte. Der 42 Jahre alte Mann war bei den Schüssen schwer verletzt worden. Eine von ihm abgefeuerte Kugel hatte einen der SEK-Beamten getroffen. "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik und ihre Gesetze nicht an. Die zersplitterte Bewegung wurde im November als verfassungsfeindlich eingestuft. Die Anhänger werden seitdem vom Verfassungsschutz beobachtet.

Zu der Eskalation war es gekommen, als das Grundstück in Reuden im Burgenlandkreis Ende August zwangsgeräumt werden sollte. Mehrere Menschen wurden verletzt. Der hauptverdächtige "Reichsbürger", der Mister Germany aus dem Jahr 1998, Adrian Ursache, wurde inzwischen unter anderem wegen versuchten Mordes angeklagt. Er sitzt in Untersuchungshaft. Auch einer seiner mutmaßlichen Unterstützer wurde wegen Körperverletzung angeklagt. Der 51-Jährige soll Pflastersteine auf die Polizisten geworfen haben.