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Einwohner von Wefensleben durch Detonation aus dem Bett geholt Erneut Geldautomat mit Gas in die Luft gejagt und ausgeräumt

Von Bernd Kaufholz 17.09.2011, 04:29

Wefensleben. Unbekannte Täter haben in der Nacht zum Freitag erneut einen Geldautomaten in Sachsen-Anhalt aufgesprengt und eine bisher noch unbekannte Bargeldsumme mitgehen lassen.

Gegen 3.30 Uhr hatten Einwohner Wefenslebens (Landkreis Börde) eine Explosion gehört. Sie war so groß, dass der Geldautomat völlig zerstört wurde und die Türen der Sparkassenfiliale nach außen gedrückt wurden.

Dieser Raub könnte mit einem Anschlag auf die Raiffeisenbank in Badel (Altmarkkreis Salzwedel) im Zusammenhang stehen. In der Nacht vom 28. zum 30. August war ebenfalls durch Einleiten von Gas der dortige Geldautomat in die Luft gejagt worden. Dabei war das Gebäude in Brand geraten.

Mit der Anschlagsserie im Harz dürften die jüngsten Überfälle jedoch nichts zu tun haben, meint Frank Küssner, Sprecher der Polizeidirektion Nord (Magdeburg). Zwar seien auch in diesen Fällen Geldautomaten durch das Einleiten und Entzünden eines Gasgemischs gesprengt worden. Allerdings habe es entscheidende Unterschiede zu den aktuellen Fällen gegeben. "Die Täter haben zuvor Autos gestohlen und sind damit zum und vom Tatort weggefahren. Die Fahrzeuge waren später ausgebrannt aufgefunden worden."

Die Polizei im Bereich Harz sucht nach den Tätern, die am 23. Februar 2011 gegen 2 Uhr in Thale den Sparkassen-Automaten ausgeraubt haben, am 19. Juni kurz nach 0 Uhr die Volksbank in Rübeland und am 5. Juli gegen 0.45 Uhr die Sparkasse in Blankenburg. Bei jedem Überfall erbeutete die "Gasbande" mehrere tausend Euro. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Tätern um "Profis" handelt.

Ob das Sprengen des Geldautomaten der Volks- und Raiffeisenbank in Merseburg-Beuna (Saalekreis) ebenfalls auf das Konto der Harz-Bande geht, ist eher unwahrscheinlich. Ermittler sprechen von der Möglichkeit, dass "Trittbrettfahrer" auf die Erfolge mit dem Gas-Trick aufgesprungen sind.

Die Fälle im Norden Sachsen-Anhalts seien alles andere als professionell. Der Grund: Die Täter haben ihre gesamte Ausrüstung am Tatort zurückgelassen.