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Erntebilanz Kurze Ernte und gute Preis

Für die Erdbeersaison in Sachsen-Anhalt war es zu kalt, zu heiß und zu nass. Nur wenige Früchte wachsen auf den Feldern.

14.07.2017, 08:08

Magdeburg (dpa) l Erst Kälte und Frost, dann Hitze und Regen: Sachsen-Anhalts Erdbeerbauern haben in diesem Jahr gleich mit mehreren Extremen zu kämpfen gehabt. Die Ernte fiel vielerorts entsprechend schlecht aus. "Wir gehen von erheblich niedrigeren Erträgen aus", sagte der Geschäftsführer des Landesverbands Sächsisches Obst, Udo Jentzsch. Der Verband vertritt auch die sachsen-anhaltischen Obstbauern. Genaue Ertragszahlen liegen Jentzsch zufolge noch nicht vor.

Die Saison hatte wegen Frost und kühler Witterung erst spät begonnen. In manchen Regionen war die erste Blüte komplett erfroren – bis reife Früchte geerntet werden konnten, dauerte es oft bis Anfang Juni. "Dann kam die große Hitze", sagte Jentzsch. Die Haupterntezeit sei deshalb sehr schnell vorbei gewesen. Sie habe kaum länger als drei Wochen gedauert. Auch der häufige Regen der vergangenen Wochen habe die Erntezeit weiter verkürzt. Weil bei viel Feuchtigkeit die Früchte schnell faulen, müssen sie rasch geerntet werden – bevor sich die Fäulnis und Pilze auf andere Pflanzen ausbreiten können.

Positiv wirkten die geringen Erntemengen dafür auf die Preise. Pro Kilogramm hätten die Bauern deutlich mehr erhalten als noch im Vorjahr, sagte Jentzsch. Im Hofladen müssten für ein Kilogramm Erdbeeren zwischen vier und sechs Euro bezahlt werden. Die große finanzielle Katastrophe sei deshalb ausgeblieben. "Aber wenn der Ertrag fehlt, fehlt auch das Geld."

Erdbeeren wachsen in Sachsen-Anhalt auf rund 150 Hektar. Im Jahr 2016 waren rund 900 Tonnen der roten Früchte geerntet worden. Viele Felder sind nach Angaben des Verbands für Selbstpflücker reserviert. Auch in diesem Jahr seien viele Kunden auf den Feldern unterwegs gewesen – nicht überall habe es genug Erdbeeren für alle gegeben.