Es lebe die Ehe - und die Scheidungsparty!
NewYork l Die Amerikaner sind ja bekanntlich immer für Neues zu haben. Erfinderisch und optimistisch wie sie sind, verwundert es wenig, dass das neueste "Event" aus den USA kommt: Die Scheidungsparty! In Städten wie New York kann man sich dafür sogar schon professionelle Hilfe holen.
Bescheidene Feiern in kleiner Runde waren gestern. Heute brauchen wir rauschende Feste. Doch was, wenn die Anlässe fehlen? Zu dumm, dass die Eheschließung zwar einen besonders schönen Anlass bietet, aber (eigentlich) nur einmal, "fürs Leben", gefeiert wird!
Da haben sich die Engländer schon zeitig etwas einfallen lassen und die Party vor der Party erfunden: den Junggesellenabschied, der auch hier immer mehr Anklang findet.
In Las Vegas vor allem lassen Paare zudem gern ihre Trauung auffrischen und bekräftigen mit großem Pomp noch einmal ihr Eheversprechen. Wem das immer noch zu wenig ist, der kann sich ja zwischendurch scheiden lassen - natürlich nicht ohne Scheidungsparty -, um dann im Rahmen eines Mega-Events wieder zu heiraten. Gern auch dieselbe Person, wie jetzt ein New-Yorker Pärchen 48 Jahre nach der Trennung.
Wie schön, dass künftig auch die traurigen Anlässe endlich die ihnen angemessene Würdigung erfahren könnten. Die Trennung vom Ehemann oder der Ehefrau sollte da nur der Anfang sein. Sind die ersten Scheidungspartys erst einmal unter Beifall aller Beteiligten über die Bühne gegangen, dann gibt es kein Halten mehr, jedenfalls nicht beim Feiern. Haus gepfändet? Konto gesperrt? Auto geklaut? Job weg? Alles kein Thema, wir amüsieren uns prächtig. Also dann, Flaschen raus, Böller frei und immer schön laut mitsingen: " Einer geht noch, einer geht noch rein ..."