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Experten-Papier Öffnen Schulen am 20. April?

Die Leopoldina in Halle hält eine schrittweise Öffnung der Schulen in Sachsen-Anhalt für möglich. Am Mittwoch soll entschieden werden.

Von Alexander Walter 11.04.2020, 01:01

Magdeburg l In den Wochen nach Ostern könnte die Schule wieder anlaufen – zunächst allerdings nur für ältere Schüler. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf Experten der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Halle, Leopoldina.

„Die Leopoldina wird voraussichtlich am Montag eine Ad-hoc-Stellungnahme veröffentlichen“, bestätigte gestern Leopoldina-Sprecherin Caroline Wichmann auf Anfrage der Volksstimme.

Laut Spiegel wird die Öffnung der Schulen zunächst für Ältere erwogen, weil man ihnen zutraut, vernünftig mit Schutzmasken umzugehen und Abstandsregeln einzuhalten.

„Kindergartenkinder können das nicht“, hieß es demnach von einem Experten der Leopoldina. Die Einrichtung berät Bundes- und Landespolitik beim Umgang mit der Pandemie. Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) erklärte gestern auf Anfrage, das Land sei vorbereitet: „Es wurden mehrere Szenarien ermittelt, wie eine schrittweise Wiederöffnung der Schule vonstatten gehen könnte.“ Dabei spielten Gesundheits- und Infektionsschutzmaßnahmen die zentrale Rolle. „Der Vorschlag der Leopoldina ist ein denkbares Szenario“, sagte der Minister.

Welches Szenario gezogen wird, entscheide sich nach einem Treffen der Länderchefs mit Angela Merkel am Mittwoch, ergänzte Tullner. Die Schulen würden anschließend zeitnah informiert. Ein Unterrichtsbeginn dürfte damit frühestens ab 20. April realistisch sein.

Erst am Donnerstag bekräftigte Angela Merkel, dass die Einschätzungen der Leopoldina-Experten sehr wichtig für weitere Entscheidungen seien. Sie verwies darauf, dass nicht nur Virologen an den Empfehlungen mitwirkten, sondern auch Soziologen, Ökonomen oder Ethiker. Die Vorschläge aus Halle nähmen damit das gesamte gesellschaftliche Leben in den Blick.

Der Grundschulverband legte unterdessen eigene Vorschläge für eine Wiederöffnung der Schulen auch für jüngere Schüler vor. Eine Möglichkeit wäre Unterricht mit Anwesenheit für einzelne Kinder nur an jedem zweiten Tag. Durch die entstehenden kleineren Gruppen könnten größere Abstände eingehalten werden, so der Verband. Er sprach sich zudem für konstante Lerngruppen in feststehenden Räumen möglichst mit demselben Lehrer aus.