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Extremismus 43 Flüchtlingsangriffe in Sachsen-Anhalt

Die Hälfte der Angriffe auf Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr waren Gewalttaten. Jede fünfte Tat wurde in Halle gemeldet.

14.08.2018, 16:01

Halle/Berlin (dpa) l Flüchtlinge und ihre Unterkünfte sind in Sachsen-Anhalt im ersten Halbjahr 43 Mal aus politischen Motiven angegriffen worden. In fast der Hälfte der Fälle handelte es sich um gewalttätige Übergriffe, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervorgeht. Unter den 21 Gewalttaten stufte die Polizei vier als schwer ein. Zudem registrierte die Polizei Beleidigungen, Bedrohungen, Volksverhetzung, Sachbeschädigung und die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Damit gab es etwa jeden vierten Tag einen flüchtlingsfeindlichen Angriff. Etwa jede fünfte Tat wurde in Halle gemeldet.

Zuvor hatte die "Mitteldetusche Zeitung" am Dienstag über die regionale Entwicklung berichtet. Die Funke-Zeitungen hatten unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung den Bundestrend abgebildet. Deutschlandweit wurden in den ersten sechs Monaten etwa 700 Attacken auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte registriert. Damit setzt sich der Rückgang fort. 2016 waren noch mehr als 3500 Fälle gemeldet worden, ein Jahr später 2200. Die Bundesregierung verwies in ihrer Antwort darauf, dass sich die vorläufige Statistik durch Nachmeldungen noch verändern könnte.

Es müsse Schluss sein mit der Stimmungsmache gegen Geflüchtete, sagte die Linken-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke mit Blick auf die Zahlen. Zwar sei es erfreulich, dass die Zahlen seit dem negativen Höhepunkt 2016 zurückgingen. Hetze gegen Flüchtlinge werde jedoch weitere Gewalttaten und andere Anfeindungen anheizen. Jelpke verwies auch auf das Ungleichgewicht zwischen Ost und West. Vier Fünftel der Gewalttaten seien in den ostdeutschen Ländern passiert.