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Facharzt Nutzungszahlen des Terminservice sinken

Um Termine beim Facharzt zu bekommen, bietet die Kassenärztliche Vereinigung eine Servicestelle an, die immer seltener kontaktiert wird.

08.01.2017, 07:45

Magdeburg (dpa) l Der zentrale Terminservice für Facharzt-Besuche ist seit dem Start vor einem Jahr von Tausenden Sachsen-Anhaltern genutzt worden. Mehr als 5800 Patienten hätten die Servicestelle kontaktiert, teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalt auf Nachfrage in Magdeburg mit. Allerdings hätten nur rund 3550 Anrufer und damit etwa 61 Prozent die Bedingungen erfüllt. Ihnen seien Termine bei Fachärzten vermittelt worden. Am häufigsten seien Termine nachgefragt worden bei Nervenärzten, Augenärzten, Kardiologen und Orthopäden. Über die Monate sei die Zahl der Anrufe beim Terminservice aber zurückgegangen.

"Gemessen an den Behandlungsfallzahlen, die in der vertragsärztlichen Versorgung erbracht werden, werden über die Terminservicestelle nur sehr wenig Patienten vermittelt", schlussfolgert die Kassenärztliche Vereinigung. Es sei schwer einzuschätzen, ob es den Patienten auch aus eigener Initiative gelungen wäre, einen Facharzt-Termin zu bekommen.

Anfang 2016 hätten noch nahezu 200 Patienten wöchentlich angerufen, schon im ersten Quartal sei die Nutzung aber zeitweise auf deutlich unter 100 Mal in der Woche gesunken. Anschließend schwankten die Nutzungszahlen laut KV zwischen 100 und 150. Zum Jahresende sei die Zahl der Anrufe rapide gesunken.

Zum 1. April wird es eine Neuerung beim Terminservice geben – dann werden auch Erstgespräche und Akutbehandlungen bei Psychotherapeuten vermittelt. "Entsprechend ist ab diesem Zeitpunkt mit einem höheren Anrufaufkommen zu rechnen", hieß es bei der KV.

Die Kassenärztlichen Vereinigungen sind seit Jahresbeginn 2016 verpflichtet, Terminservicestellen anzubieten. Wenn ein Kassenpatient Schwierigkeiten hat, in überschaubaren Zeiträumen einen Termin beim Facharzt zu bekommen, kann er sich an die Stellen wenden. Voraussetzung ist eine Überweisung mit einem besonderen 12-stelligen Code. Die Nummer muss der Patient der Servicestelle telefonisch nennen. Diese muss innerhalb von zwei Wochen einen Termin vermitteln, auf den der Patient dann nicht länger als vier Wochen warten muss. Zudem muss die Arztpraxis in einer zumutbaren Entfernung liegen. Der Patient kann den Termin aber nicht bei seinem Wunscharzt erwarten.