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Liberale demonstrieren nach zweijähriger Durststrecke neues Selbstbewusstsein FDP nimmt statt Höppner nun Haseloff ins Visier

Von Steffen Honig 15.04.2013, 03:25

Halle l Das silber-metallic-farbene Kostüm, mit dem Cornelia Pieper zum FDP-Parteitag erschienen war, wirkte wie eine Rüstung. Dieser hätte es jedoch nicht bedurft: Ihre Wahl zur Landesvorsitzenden war eine Angelegenheit weniger Minuten. Ohne Gegenkandidaten und Gegenfragen gelangte die Parlamentarische Staatsekretärin aus Halle zurück an die Parteispitze, von der sie nach dem Debakel bei der Landtagswahl vor zwei Jahren weichen musste.

Pikanterweise war es ausgerechnet ihr glückloser und zurückgetretener Nachfolger Veit Wolpert, der Pieper für den Posten vorschlug. "Ich bin Parteisoldat", bekannte Wolpert später lächelnd. Pieper hatte ihm zuvor artig in ihrer Rede in Halle für seine Arbeit gedankt. Um zugleich die knapp 200 Delegierten zu Erfolgen bei den nächsten drei anstehenden Wahlen anzuspornen: im Bund 2013, in den Kommunen 2014 und im Land 2016.

Befeuert von den jüngsten Umfragen, die die FDP sicher im Bundestag sehen und sogar eine schwarz-gelbe Mehrheit prognostizieren, demonstrierten Pieper und ihre Parteifreunde neues liberales Selbstbewusstsein in Sachsen-Anhalt. Ausgeteilt wurde in alle politische Richtungen. Besonders schwer liegt der FDP die Große Koalition in Magdeburg im Magen, deren Sparprogramm bei den Hochschulen Pieper "als Kurs in die Vergangenheit" bezeichnete. Apropos Vergangenheit: Die Liberalen ziehen schon fleißig Parallelen zu 2002, als Sachsen-Anhalt wirtschaftlich vor sich hindümpelte und die FDP in die Regierung kam. Der Name Höppner wird nur gegen Haseloff ausgetauscht.