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Filmdreh "Sexy-Anhalt" als Drehort heiß begehrt

In Sachsen-Anhalt sind hunderte Spiel- und Dokumentarfilme entstanden. Die Altmark lieferte Motive für das Pferdeabenteuer "Immenhof".

Von Janette Beck 26.02.2019, 00:01

Magdeburg l Hollywood goes Sachsen-Anhalt: Zumindest als Filmdrehort ist das „Ursprungsland der Reformation“ in Übersee heiß begehrt. Oscar-Preisträgerin Helen Mirren sprach 2008 während ihrer Dreharbeiten zu „The Last Station“ liebevoll von „Sexy-Anhalt“. Auch Film-Star George Clooney pries einst die Vorzüge der Region: „It’s perfect!”, meinte er im Herbst 2012, als er für seinen Film „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden” auf Motivsuche war und sich im Halberstädter Dom umschaute. Für seine Entscheidung, hier zu drehen, brauchte er nur 20 Minuten. Und so ist der beeindruckend schöne Genter Altar auch gleich in der ersten Szene des Films zu sehen.

Im Herbst letzten Jahres kehrte Hollywood nach Sachsen-Anhalt zurück: In Schwerz und Landsberg wurde für „Drei Engel für Charlie“ von Elizabeth Banks gedreht. Allerdings wurde daraus ein großes Geheimnis gemacht, damit es keine lästigen Zaungäste gibt. Das Remake soll im Juni diesen Jahres in die Kinos kommen.

Seit über 50 Jahren macht sich Sachsen-Anhalt als Medien- und Drehstandort einen Namen: Mehr als 400 Spiel- und Dokumentarfilme sind allein mit Unterstützung der Mitteldeutschen Medienförderung GmbH (MDM) entstanden. Regelmäßig werden hier TV-Reihen und Serien produziert. Die Liste der Produktionen, die am Fuße des Brockens entstanden sind, ist besonders lang: Sie reicht von historischen Stoffen wie „Die Päpstin“ oder „Der Medicus“ bis in die Gegenwart, wie in Fatih Akins „Tschick”. Die urige Natur lockt immer wieder auch Macher von Kinder- und Familienfilmen wie „Das kleine Gespenst“, „Bibi & Tina“ und „Die kleine Hexe“ bis hin zu Komödien wie „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ in den Harz. Zuletzt wurden sogar TV-Krimis wie „Harter Brocken“ (ARD) und „Schattengrund“ (ZDF) hier gedreht.

„Der Harz hat seine ganz eigene Atmosphäre – er ist aufgeladen durch die vielen Sagen und Legenden von Kobolden, Hexen und Riesen. Eine riesige, waldige Gegend mit einer unheimlichen Stille“, schwärmte Schauspieler Steve Windolf, der neben Josefine Preuß die männliche Hauptrolle im Mystery-Thriller „Schattengrund“ spielte, von den Dreharbeiten. Die sind nicht zuletzt ein Erfolg der Initiative „Drehort Harz“, ein 2016 gegründetes Gemeinschafts-Projekt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Längst kein Geheimtipp mehr ist Quedlinburg. In der Weltkulturerbe-Stadt wurden über 100 Filme gedreht. So waren Schlossberg, Schenkgasse und Sandsteinklippen bereits 1954 im DEFA-Film „Pole Poppenspäler“ zu sehen. Aber auch in jüngster Zeit war Quedlinburg Treffpunkt für deutsche Leinwandstars – so in „Goethe!“, „Till Eulenspiegel” oder in der Neuverfilmung von „Heidi“.

Gerade im Kino angelaufen ist der Pferdefim „Immenhof“. Hier war die Colbitz-Letzlinger Heide für zehn Tage Drehort. „Das ist so ein riesiges und wahnsinnig schönes Gelände“, schwärmte Regisseurin Sharon von Wietersheim von der Landschaft, die „außerdem eine artgerechte Haltung der Pferde“ ermögliche.