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Firmengründungen Gegen die Verzwergung

Den Hochschulen zu erleichtern, Firmen zu gründen, ist richtig. Die Besoldungsfragen sollten jedoch sensibel geklärt werden.

Von Jens Schmidt 19.02.2018, 00:01

Sachsen-Anhalt ist ein Innovationszwerg. Auf 100.000 Einwohner kommen hier gerade mal neun Patentanmeldungen im Jahr. In Sachsen sind es 22, das deutsche Mittel liegt bei 58. Ähnlich trübe sieht es bei Forschungsausgaben der Unternehmen aus. Pro Beschäftigtem werden hier 297 Euro investiert. Im Bundesdurchschnitt sind es 1800 Euro. In beiden Sparten trägt das Sachsen-Anhalt die rote Laterne. Insofern ist es richtig, wenn der Wirtschaftsminister es den Hochschulen erleichtern will, Firmen zu gründen. Von diesen Unternehmen sind pfiffige Produkte und wegweisende Technologien am ehesten zu erwarten.

Allerdings ist der Minister gut beraten, die Besoldungsfragen mit Finanzern und Rechnungsprüfern sensibel zu klären. Auch für einen Professor hat der Tag nur 24 Stunden. Ist er zugleich Unternehmer, kann er wohl kaum die volle Leistung in der Lehre erbringen. Und: Nutzen diese Firmen die vom Steuerzahler finanzierte Uni-Infrastruktur, müssen sie dafür angemessen bezahlen.