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Flüchtlinge Zahl der Asylbewerber deutlich zurückgegangen

In Sachsen-Anhalt ist der Flüchtlingszuzug seit 2015 deutlich abgeflacht. Das Land baut Erstaufnahmestellen ab.

16.01.2018, 11:08

Magdeburg (dpa) l Die Zahl der Schutzsuchenden ist in Sachsen-Anhalt das zweite Jahr in Folge deutlich zurückgegangen. 2017 wurden 3444 Asylbewerber im Land registriert, wie das Innenministerium auf Anfrage mitteilte. Jeder vierte Schutzsuchende kam aus Syrien (946), die zweitgrößte Gruppe stellten Asylbewerber aus der Türkei (332), gefolgt von Iranern (261).

Zum Höhepunkt der Flüchtlingsmigration 2015 wurden mit 34.400 Menschen noch zehnmal so viele Neuzugänge registriert. Ein Jahr später kamen 9000 Asylbewerber nach Sachsen-Anhalt.

Auch bundesweit stellten weniger Menschen einen Antrag auf Asyl. Die Zahl sei auf gut 186.000 zurückgegangen, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Dienstag in Berlin. Das waren gut 100.000 weniger als im Jahr zuvor. 2015 waren mit 890.000 noch fünfmal so viele Asylanträge gestellt worden.

Sachsen-Anhalt hat auf die Entwicklung reagiert. Binnen eines Jahres gab das Land gut die Hälfte der Erstaufnahmeplätze auf. Statt 4050 gibt es jetzt noch 1940. Trotzdem will Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) angesichts der unsicheren weltpolitischen Lage weiter Reserven vorhalten.

Neue Asylbewerber und Menschen, deren Antrag kaum oder keine Aussicht auf Erfolg hat, sollen künftig nur noch auf zwei Standorte verteilt werden: Die Zentrale Erstaufnahme in Halberstadt und in eine neue Einrichtung in Stendal. Die frühere Kaserne soll bis 2020 umgebaut werden. Alle anderen Einrichtungen, etwa in Klietz oder Magdeburg, sollen aufgegeben werden.