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Fördergeld 50.000 Euro verschollen

Kurioser Prozess am Landgericht: Eine in Magdeburg lebende Griechin ist wohl mit 50.000 Euro durchgebrannt.

02.03.2017, 23:01

Magdeburg l Ein kurioser Förder-Fall beschäftigt derzeit das Landgericht Magdeburg. Die N-Bank in Hannover hat eine in Magdeburg lebende Griechin auf Rückzahlung von 50.000 Euro verklagt. Diese hatte die Unternehmerin Ende 2014 im Rahmen eines Förderprogramms erhalten. Die sogenannte Mikromezzaninfinanzierung, eine Art stille Beteiligung, soll Existenzgründern und jungen Unternehmen helfen, das Geschäft in Schwung zu bringen. Damit können beispielsweise Betriebsausgaben getätigt werden.

Die Griechin hatte in ihrem Antrag angegeben, mit dem Geld in einen Firmentransporter investieren zu wollen. Doch als Kontrolleure die Investition im Jahr 2015 begutachten wollten, fanden diese gar keinen Gewerbebetrieb in Magdeburg vor. Die Frau ist mit dem Geld offensichtlich durchgebrannt.

Weitere Termine mit den Prüfern lehnte sie per E-Mail unter anderem mit dem Verweis ab, dass sie derzeit verhindert sei, weil sie an den Feierlichkeiten zum orthodoxen Osterfest in Griechenland teilnehme.

Die Bank fordert das Geld zurück. Einen Mahnbescheid hat die Unternehmerin ignoriert, gegen den folgenden Vollstreckungsbescheid legte sie Einspruch ein. Am gestrigen Donnerstag sollte es zur Verhandlung kommen. Doch daraus wurde nichts: Weder die Unternehmerin noch ihr Anwalt erschienen am Landgericht.

Und als ob der Fall nicht schon skurril genug wäre – Richter Christian Löffler erklärte außerdem, dass der Einspruch einen Tag zu spät eingelegt worden und damit hinfällig ist. Die Bank kann nun Vollstreckungsmaßnahmen gegen die Magdeburgerin durchführen. Ob ihr das etwas nützt, ist jedoch offen. Prozessbeobachter sind angesichts der Vorgeschichte äußerst skeptisch, dass bei der Griechin noch irgendetwas zu holen ist.