Frauen mit Lastwagen überfahren: Gericht bremst Erwartungen
Magdeburg (dpa/sa) - Im Berufungsverfahren gegen einen Lastwagenfahrer, der drei Frauen überfahren hat, hat das Landgericht Magdeburg die Hoffnungen der Nebenkläger auf mehr als eine Bewährungsstrafe gedämpft. Zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung hatte das Amtsgericht Oschersleben den heute 65-Jährigen im Juni 2017 verurteilt. Er war am 4. Juni 2016 mit seinem Fahrzeug von einer Kreisstraße bei Hohendodeleben abgekommen und hatte die Walkerinnen auf dem Gehweg erfasst. Zwei starben unmittelbar, eine Frau überlebte schwer verletzt.
Der Vorsitzende Richter am Landgericht Magdeburg, Michael Koch, lobte ausdrücklich die Arbeit der Vorinstanz, die Beweisaufnahme sei mit dem "feinen Kamm" vorgenommen worden. "Wenn es keine neuen Erkenntnisse gibt, wird nichts anderes rauskommen als eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung", sagte Koch.
Ziel der Berufung der Nebenkläger ist eine Verurteilung des an Epilepsie und Diabetes erkrankten Angeklagten wegen einer vorsätzlichen Tat. Aus ihrer Sicht war der kranke Mann nicht in der Lage, einen Lastwagen zu führen. Er habe den Unfall billigend in Kauf genommen. Der Prozess soll am 25. April fortgesetzt werden.
Terminplan des Landgerichts mit Infos zum Berufungsverfahren