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Freiwilligendienst Zum Reinschnuppern und Neurorientieren

Positive Bilanz nach fünf Jahren: Der Bundesfreiwilligendienst hat sich in Sachsen-Anhalt etabliert.

28.06.2016, 23:01

Magdeburg (dpa) l Der Bundesfreiwilligendienst (BFD) hat sich fünf Jahre nach seiner Einführung in Sachsen-Anhalt fest etabliert. Der Ersatz für den Zivildienst ist vor allem für die Menschen mittleren Alters eine Möglichkeit, um sich beruflich neu zu orientieren, wie Träger des Dienstes sagen.

Ende Mai waren laut dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Sachsen-Anhalt rund 2150 Menschen auf diesem Weg freiwillig engagiert.

„Der BFD wird von allen Altersgruppen gut angenommen“, sagte die BFD-Koordinatorin des Landesjugendwerks der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Sachsen-Anhalt, Susann Machill.

Die Statistik zeigt: Es waren im Mai gut 440 junge Menschen unter 27 Jahren, 855 im Alter zwischen 27 und 50 Jahren, und zwischen 51 und 65 Jahren gab es 800 Bufdis. Rund 50 waren älter als 65 Jahre.

Die Gründe für einen freiwilligen Dienst etwa in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Behindertenwerkstätten sind ganz unterschiedlich. Die größte Gruppe bilden laut Machill diejenigen, die sich beruflich neu orientieren wollen.

Vor allem angehende Kindererzieher im mittleren Alter nutzten die neue Möglichkeit, um etwa das obligatorische praktische Jahr zu absolvieren oder einfach mal hinein zu schnuppern. „Gerade 2013/2014, als in Sachsen-Anhalt viele Kindererzieher gesucht worden waren, gab es eine Welle“, sagte die Betriebsteilleiterin der Freiwilligen Dienste beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), Katja Harpge.

Dementsprechend haben sich die BFD-Teilnehmerzahlen entwickelt: Im Schnitt waren 2013 im Monat 2572 im Einsatz, im folgenden Jahr 2907 und 2015 dann 1951. „Viele bleiben auch nach dem einem BFD-Jahr ehrenamtlich ihren Einsatzstellen verbunden“, sagte die Geschäftsführerin der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD), Ann-Kathrin Preußhoft. Nicht nur in diesem Sinne sei der Freiwilligendienst eine sinnvolle und bereichernde Ergänzung zum FSJ.

Es gebe eine angenehme Synergie: Menschen, die sich neu orientieren wollten, erhielten die Chance, sich selbst zu finden und helfen dabei noch anderen Menschen durch ihren freiwilligen Dienst.