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G-20-Gipfel Land schickt 400 Polizisten nach Hamburg

Beim G-20-Gipfel in Hamburg werden rund 400 Polizisten aus Sachsen-Anhalt im Einsatz sein, darunter auch Spezialkräfte.

05.07.2017, 23:01

Magdeburg l Der Millionenstadt Hamburg steht der größte Polizeieinsatz in ihrer Geschichte bevor. Knapp 20.000 Polizisten sollen den am Freitag beginnenden G-20-Gipfel absichern. Auch für Sachsen-Anhalts Polizei bedeutet das eine enorme Belastung. „Wir haben mit den Einsatzhundertschaften der Bereitschaftspolizei, den Spezialkräften des Landeskriminalamtes (LKA) und 50 Beamten aus den Polizeidirektionen etwa 400 Einsatzkräfte in Hamburg“, erklärt Innenministeriumssprecher Stefan Brodtrück.

Den größten Teil der Einsatzkräfte stellt die Landesbereitschaftspolizei in Magdeburg. „Wir haben von uns alles außer den Wasserwerfer dabei“, sagt der Direktor der Landesbereitschaftspolizei Rigo Klapa. Untergebracht ist die Einheit seit Mittwoch in Lüneburg.

Der 59-Jährige soll die Einsatzkräfte aus Sachsen-Anhalt in Hamburg führen. Seine Beamten sind mit rund 100 Fahrzeugen und einem Hubschrauber vor allem zur Absicherung des Veranstaltungsgeländes und für einige Spezialaufgaben vorgesehen. Näher wollte er aus Sicherheitsgründen aber nicht auf diese eingehen.

Die Hubschrauberstaffel ist mit einer Maschine zur Absicherung des Luftraumschutzgebietes eingeteilt. „Wir haben uns extra noch Spezialschutzbrillen gegen Laserpointerangriffe besorgt“, sagt Flugbetriebsleiter Polizeirat Frank Michler. Insgesamt sollen 28 Helikopter für die Sicherheit im Luftraum über Hamburg sorgen.

Infografik: Großeinsatz beim G20 | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Sachsen-Anhalts Polizei wird auch zahlreiche Spezialkräfte zur Verfügung stellen. Neben der Tauchergruppe sind auch Hundeführer mit den Sprengstoffspürhunden eingesetzt.

Die Wasserschutzpolizei hat eines ihrer Boote mit elf Beamten elbabwärts geschickt. Die Polizeidirektionen helfen mit Kriminalisten aus. Das LKA schickt neben Personenschützern, Mobilen Einsatzkommandos auch die Präzisionsschützen nach Hamburg. Denn ab morgen kommen hier die Staatsoberhäupter der wichtigsten 20 Industrie-Nationen zusammen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dabei den Vorsitz.

Das Bundeskriminalamt rechnet zum allgemeinen Anschlagsrisiko offenbar auch mit massiver Gewalt vor allem ausländischer Linksextremisten. Für den Ernstfall sei aber vorgesorgt. Klapa: „Wir nehmen unsere Ärzte und Sanitäter mit.“ Falls es notwendig seien sollte, stehe den Beamten für die medizinische Versorgung auch das Bundeswehrkrankenhaus zur Verfügung.

Probleme gebe es in Sachsen-Anhalt durch den Einsatz aber nicht, so der 59-Jährige. Für das Land gebe es einen Notfallplan, bei dem sogenannte Aufrufhundertschaften zur Verfügung stehen. Diese rekrutieren sich aus Beamten des Streifen- und Bereitschaftsdienstes.