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Gefährdung Jugendämter nehmen weniger Kinder in Obhut

Jugendämter in Sachsen-Anhalt haben 2019 etwa 1300 Kinder in Obhut genommen. Das waren rund 230 oder 15,4 Prozent weniger als noch 2018.

24.06.2020, 10:59

Halle (dpa) l Die Jugendämter in Sachsen-Anhalt haben im vergangenen Jahr etwa 1300 Kinder in Obhut genommen. Das waren rund 230 oder 15,4 Prozent weniger als im Jahr davor, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Halle mitteilte. In den meisten Fällen (56,7 Prozent) ging die Initiative von den sozialen Diensten oder den Jugendämtern aus. Bei etwa jedem sechsten Fall (16,4 Prozent) folgten die Ämter dem Wunsch des Kindes oder des Jugendlichen selbst sowie einer Anfrage der Eltern. In etwa 10 Prozent der Fälle regte die Polizei oder eine Ordnungsbehörde den Schritt an.

In 526 Fällen wurde die Überforderung eines Elternteils oder beider Eltern als Grund angegeben. Vernachlässigung war in 230 Fällen der Hintergrund. Der Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls bestand den Angaben zufolge in fast 350 Fällen. Bei den Gründen waren auch Mehrfachnennungen möglich.

Gut 53 Prozent der in Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen waren männlich. Rund 44 Prozent waren laut den Statistikern zwischen 14 und 18 Jahren alt. Etwa 200 Kinder waren jünger als drei Jahre.

Eine Inobhutnahme kommt dann infrage, wenn eine dringende Gefahr für ein Kind oder einen Jugendlichen besteht. In dem Fall sorgt das Jugendamt für eine vorläufige Unterbringung etwa in einer Einrichtung oder bei einer geeigneten Person.