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Nach Kritik soll geplante Abgabe für Musik auf Festen geringer ausfallen GEMA will bei ihrer Tarifreform Vereine schonen

Von Robert Richter 01.11.2012, 02:12

Die GEMA will für die gebührenpflichtige Musik auf gemeinnützigen Veranstaltungen Sonderkonditionen anbieten. Vereine und soziale Einrichtungen bundesweit befürchteten bislang für Feuerwehrbälle, Garten- oder Straßenfeste massive Preiserhöhungen durch geplante neue Tarife.

Magdeburg l Von April 2013 an sollen die neuen GEMA-Tarife für gemeinnützige wie kommerzielle Anbieter gelten. Damit will die GEMA künftig die Urheberabgabe für öffentlich gespielte Musik eintreiben. Vereine und Verbände schlugen wegen befürchteter deutlicher Preissteigerungen Alarm. Am Dienstagabend stellte GEMA-Bezirksdirektor Uwe Dorn in Magdeburg einen Kompromiss für gemeinnützige Veranstalter vor. "Für die meisten bleibt damit alles beim Alten, für einige wird es sogar billiger, für einige leicht teurer", sagte Dorn.

22 Euro je 100 Quadratmeter Veranstaltungsfläche und Veranstaltungstag sollen als Mindestbetrag fällig werden, auch wenn der Eintritt frei ist. Die Gebühren steigen mit Größe des Veranstaltungsortes und Höhe des Eintritts. Maximal wolle die GEMA zehn Prozent der Kartenerlöse kassieren, erklärte Dorn. Bei Straßenfesten werde "von der ersten bis zur letzten Bude" abgerechnet. Die GEMA geht dabei von einem Besucher pro Quadratmeter aus, ohne die wirkliche Anzahl zu berücksichtigen. Das sorgte für Kritik. Der Kompromiss: Die Vereine könnten künftig anhand der tatsächlichen Besucher abrechnen, wenn sie so günstiger fahren. Die Zahl muss allerdings belegt werden. Als Alternative will die GEMA den regulären Tarif mit 15 Prozent Rabatt für Gemeinnützigkeit anbieten. Auch wolle sie mit Dachverbänden Rahmenverträge mit vorgeschaltetem 20-Prozent-Nachlass schließen.

"Für die meisten Vereine kann Entwarnung gegeben werden", schätzte der Magdeburger Bundestagsabgeordnete Burkhard Lischka (SPD) ein. Für Veranstaltungen wie "Meile der Demokratie" und Kaiser-Otto-Fest hatte die Stadt Magdeburg bereits Sondertarife ausgehandelt. Veranstalter kleiner Siedlungsfeste ohne Einnahmen kritisierten, durch den Mindestbeitrag steige für sie dennoch die GEMA-Abgabe.Seite 5