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Getötete Chinesin Mutter des Tatverdächtigen von Dienst befreit

Drei Monate gilt das Dienstverbot für die Polizistin, deren Sohn am Tod ein chinesischen Studentin beteiligt gewesen sein soll.

08.06.2016, 16:04

Magdeburg (dpa) l Die Mutter des Tatverdächtigen im Fall der getöteten chinesischen Studentin darf vorerst nicht als Polizistin weiterarbeiten. Ihr sei das Führen der Dienstgeschäfte untersagt worden, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion in Dessau-Roßlau.

Das Verbot gelte für höchstens drei Monate. "Die Zeit wird genutzt, um Zweifel an ihrer Dienstausübung zu erforschen und gegebenenfalls auszuräumen", sagte der Polizeisprecher. Es wird derzeit geprüft, ob die Mutter und der Stiefvater des verdächtigen 20-Jährigen Einfluss auf die Ermittlungen zu dem Gewaltverbrechen oder auf frühere Fälle genommen haben könnten.

Erst am Montag hatte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) dem Stiefvater die Arbeit als Leiter des Dessauer Reviers untersagt. Er sei dem moralischen Anspruch und der Vorbildfunktion als Führungsperson nicht mehr gerecht geworden. Der Stiefvater und die Mutter des Tatverdächtigen hatten am Tag nach der Trauerfeier eine Gartenkneipe in Dessau eröffnet und gefeiert.

Der 20 Jahre alte Sohn und seine gleichaltrige Partnerin sitzen in Untersuchungshaft. Sie werden verdächtigt, die 25 Jahre alte chinesische Studentin in Dessau-Roßlau gemeinschaftlich ermordet zu haben.