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Girls Day Mit der Feile zum passenden Beruf

Der Girls Day soll jungen Frauen handwerkliche Ausbildungen und typische „Männerberufe“ näherbringen.

Von Jennifer Lorbeer 29.04.2016, 01:01

Magdeburg l „Und was machst du, wenn ich einfach so auf dich zugelaufen komme“, brüllt Polizeioberkommissar Jens Besser und rennt los. Die 14-jährige Marie Wrana schreit, hebt panisch die Hände und sprüht mit dem Pfefferspray-Ersatz in die Luft. „Das ging wohl vorbei“, sagt der Bundespolizeitrainer lachend. „Ist zwar alles gerade nur Übung, aber im Ernstfall muss man schnell und gezielt reagieren.“

Marie ist eine von 21 Mädchen, die zum diesjährigen Girls Day einen Einblick in den Polizeialltag bekommen. Schülerinnen können bundesweit in Unternehmen und Hochschulen Ausbildungsmöglichkeiten kennenlernen. Vorrangig Berufe, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Bei der Bundespolizeiinspektion in Magdeburg steigt die Frauenquote stetig, sagen die Hauptkommissarinnen Romy Gürtler und Chris Kurpiers. Aktuell liegt sie bei zwölf Prozent.

Wenn es nach der Magdeburger Gymnasiastin Marie Wrana geht, wird sie diese Quote stützen – trotz Einschüchterung beim Selbstverteidigungstraining steht ihr Plan: Erst Abi, dann gehobener Dienst. Ganz so gut sieht es mit weiblichen Bewerbern in handwerklichen Bereichen wie dem Elektronik- und Metallgewerbe nicht aus. Die Zahl ist zwar steigend, lag im Jahr 2015 aber bei nur 1,8 Prozent. Um das weiter zu erhöhen, beteiligt sich auch die Handwerkskammer Magdeburg am Girls Day. „Hier können die Mädchen dann zum Beispiel Namensschilder herstellen“, sagt Ausbilder Andreas Hartmann vom Berufsbildungszentrum.