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Grippesaison Zu wenig Impfstoff in Quedlinburg

Gleich zu Beginn der Impfperiode gibt es in einer Hausarztpraxis in Quedlinburg den ersten Impfstoff-Engpass.

15.10.2018, 23:01

Magdeburg (dpa) l Gesetzlich krankenversicherte Menschen bekommen ab diesem Jahr den Vierfach-Grippeschutz bezahlt. Gleich zu Beginn der Impfperiode gibt es jetzt den ersten Engpass.

Ein Hausarzt aus Quedlinburg konnte in der ersten Oktoberwoche seine Patienten nicht mehr impfen. „Wir haben Anfang September mit der Grippe-Impfung angefangen. Nach vier Wochen war der Impfstoff alle“, erklärte Mediziner Holger Fischer. Er habe täglich bei den Apotheken angerufen, um sich zu erkunden, wann mit dem Nachschub zu rechnen sei. Eine Antwort habe er nicht erhalten. „Dabei stehen die Menschen bei uns Schlange, um sich impfen zu lassen“, sagte Fischer. Rund 150 Patienten musste er in seiner Praxis abweisen.

Für die Belieferung der Hausarztpraxen sind die Apotheken zuständig. Beim Landesapothekerverband ist von einem Engpass jedoch nichts bekannt, auch der Landesverband der Ersatzkassen gibt Entwarnung: „Uns liegen zur Zeit keine Informationen vor, dass es Grippeschutz-Engpässe gibt. Es kann aber immer mal vorkommen, dass Einzelanforderungen von Ärzten nicht termingerecht beliefert werden“, sagte Volker Schmeichel.

Im Oktober hat die neue Grippe-Saison in Deutschland begonnen. Seit September können sich Menschen in Sachsen-Anhalt dagegen impfen lassen. Für die neue Grippe-Saison sieht sich das Land grundsätzlich gut gerüstet. Eine umfassende und gleichzeitig wirtschaftliche Versorgung der Versicherten mit Impfstoffen sei gesichert, sagte Volker Schmeichel, stellvertretender Leiter der Landesvertretung beim Verband der Ersatzkassen. „Die Ärzte haben bereits im Frühjahr ihre Grippeimpfstoffe bei den Apotheken bestellt, so dass genügend Impfstoffe vorhanden sind.“

Im vergangenen Winter war die Grippewelle besonders intensiv. 25 252 Erkrankungen lagen zwischen September 2017 und April 2018 in Sachsen-Anhalt vor, wie das Landesamt für Verbraucherschutz mitteilte. 81 Männer und Frauen starben an den Folgen einer Grippeinfektion. Zwischen Ende Februar und Mitte März 2018 erkrankten die meisten Menschen. Besonders Halle war von der Grippewelle betroffen, es folgten Dessau-Roßlau und Wittenberg.