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Großstädte: Frühzeitig Beschränkungen bei Corona-Ausbrüchen

06.05.2020, 14:32

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Die beiden Großstädte in Sachsen-Anhalt wollen im Fall eines neuen Corona-Ausbruchs eher mit Beschränkungen reagieren als von Bund und Ländern nach dpa-Informationen verabredet. Das kündigten die Stadtchefs von Magdeburg und Halle am Mittwoch an. Halle würde eingreifen, wenn es in einer Woche 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner gäbe, sagte der parteilose Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Diese Anzahl sei in den vergangenen Wochen der Spitzenwert gewesen.

Mit Blick auf die Einwohnerzahl der Stadt wäre dieses Verhältnis bei etwa 85 neuen Fällen pro Woche erreicht. Auch Magdeburg würde frühzeitig eingreifen, sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD). "Aber nicht, indem wir die ganze Stadt lahmlegen." Vielmehr müsse lokal entschieden werden, wie die Situation eingedämmt werden könne.

Bei Beratungen von Bund und Ländern einigten sich die Vertreter nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch darauf, dass die Länder bei größeren Ausbrüchen konsequente Verschärfungen der Corona-Regeln garantieren sollen. Entsprechende Beschränkungen sollen demnach ab einem Anstieg von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche greifen.

Halle ist die Region in Sachsen-Anhalt mit den vergleichsweise meisten nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Corona-Pandemie. Dennoch wären 50 Neuinfektionen in einer Woche pro 100 000 Einwohner ein Ausmaß, das es im bisherigen Verlauf noch nicht gegeben habe, sagte Wiegand. Auch Magdeburg sei bisher weit von dieser Grenze entfernt gewesen, rechnete Stadtchef Trümper vor. Der Höchstwert habe bei 13 Fällen je 100 000 Einwohner gelegen. Die von Bund und Ländern festgelegte Grenze wäre in der 240 000 Einwohner zählenden Landeshauptstadt bei 120 Infektionen je Woche erreicht. "Das wären 500 im Monat, das wäre uns zuviel", sagte Trümper.