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Sorgerechts-Drama Fall Helbra beschäftigt Landtag

Nachdem die polizeiliche Übergabe eines Mädchens an der Grundschule Helbra eskaliert ist, sollen nun die Hintergründe geklärt werden.

Von Alexander Walter 16.03.2018, 15:31

Magdeburg/Helbra l Der Fall eines unter Polizei-Zwang aus der Grundschule Helbra (Mansfeld-Südharz) geholten Mädchens beschäftigt nun auch den Landtag. Linken-Fraktionsvorsitzende Eva von Angern will das Thema auf die Tagesordnung von Bildungs-, Justiz- und Sozialausschuss setzen. Es müsse geklärt werden, wie der Behördeneinsatz derart eskalieren konnte, sagte von Angern am Freitag. Zudem sei zu erörtern, wie man Kinder besser schützen kann.

Nach einem von der Mutter erwirkten Vollstreckungsbeschluss hatten Gerichtsvollzieher, Jugendamt und Polizisten das achtjährige Kind am vergangenen Montag aus der Schule geholt, in ein Polizeiauto gedrängt und der Mutter übergeben. Der Vater filmte die Aktion. Zuvor hatte er monatelang die per Gerichtsurteil festgelegte Übergabe des Kindes an die Mutter abgelehnt. Sein Video löste im Netz tausendfache Empörung aus.

Im Nachgang war bekannt geworden, dass die Polizei den Einsatz abbrechen wollte, der Gerichtsvollzieher aber auf die Vollstreckung bestand, zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Das Vorgehen der Behörden beschäftigt auch die Ministerien für Bildung, Inneres und Justiz. Eine Arbeitsgruppe auf Staatssekretärsebene beriet am Freitag erstmals. Jedes Haus schaue, wo es bei ähnlichen Szenarien Optimierungsmöglichkeiten gebe, so ein Sprecher. Das Bildungsministerium etwa arbeitet an einer Handreichungreichung für die Schulen.