Kenia-Koalition Haseloff ist nicht zu beneiden
Nicht die SPD bereitet dem Ministerpräsidenten Sorgen. Es sind die eigenen Leute und die Grünen.
Nach dem katastrophalen Abschneiden bei der Landtagswahl galt die SPD als Unsicherheitsfaktor für Koalitionsverhandlungen. Doch die Genossen, die ihre Wunden geleckt und sich neu aufgestellt haben, agieren bislang vorbildlich unaufgeregt. Es sind CDU und Grüne, die heftige Grabenkämpfe austragen. Wenn sich die Spitzenpolitiker beider Parteien nun nicht mehr Zurückhaltung auferlegen, könnte die Bildung einer Kenia-Koalition noch einmal erheblich ins Wanken geraten.
Natürlich war der Auftritt einiger CDU-Abgeordneter auf der Bauern-Demo alles andere als glücklich. Doch die Grünen sollten ihren Ton prüfen, mit dem sie diesen Fehltritt anprangern.
Eine Kenia-Koalition wird nur zustande kommen, wenn im Endspurt wieder mehr Ruhe und Sachlichkeit einkehren. Dies einzufordern und alle drei Partner zu Kompromissen zu bewegen, ist Aufgabe von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Angesichts des unterkühlten Klimas ist er um diese Aufgabe derzeit nicht zu beneiden.