Vorteilnahme Haseloff widerspricht Vorwürfen
Erneut muss sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff gegen den Verdacht wehren, zu günstige FC Bayern-Tickets angenommen zu haben.
Magdeburg (ta/ak) l Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gerät wegen seiner Leidenschaft für den FC Bayern München in Bedrängnis. Der Regierungschef hatte 2013 zwei Eintrittskarten für das Champions-League-Spiel der Bayern gegen den FC Arsenal von den Stadtwerken Zeitz angenommen und war mit seiner Frau sowie Personenschützern nach München gereist.
Haseloff den Zeitzern dafür 150 Euro überwiesen und erklärt, damit sei die private Reise auch privat beglichen. Der inzwischen entlassene Geschäftsführer des Unternehmens bestreitet das. Laut „Spiegel“ lagen die von Haseloff genutzten Plätze direkt vor einer VIP-Lounge auf der Südtribüne der Allianz-Arena. Eine Karte hätte demnach rund 500 Euro pro Stück gekostet.
Regierungssprecher Matthias Schuppe wies die Vorwürfe gegenüber der Volkstimme zurück. "Der Ministerpräsident hat die Karten und die Fahrt privat abgerechnet. Was soll er denn noch tun?"
Auf die Behauptung des wegen Betrugs angeklagten ehemaligen Geschäftsführers der Stadtwerke Zeitz, Andreas Huke, die Karten seien tatsächlich 500 Euro wert gewesen, wies Schuppe auf den heutigen Wert von Karten der Kategorie 3 im Bayernstadion hin, der bei etwa 90 Euro liegt. Die Rechnung über 150 Euro erschien plausibel.
Der Ministerpräsident habe an einen kühlen Märztag draußen vor der VIP-Lounge gesessen. Für kurze Zeit habe er in der Halbzeit die VIP-Lounge genutzt. Etwa zehn Minuten vor Spielende sei er gegangen. "Wenn das mehr als 150 Euro gekostet haben sollte, dann hätten die Stadtwerke die Rechnung entsprechend stellen sollen", so der Regierungssprecher.