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Hitzewelle Sachsen-Anhalts Fische in Gefahr

Angler und Fischer warnen, dass es durch die hohen Temperaturen und sinkenden Sauerstoffgehalt im Wasser zum Fischsterben kommt.

08.08.2018, 05:47

Halle (dpa) l Die seit Wochen anhaltende Hitze bedroht in ganz Sachsen-Anhalt die Fischbestände in Flüssen und Teichen. "Der Sauerstoffgehalt sinkt auf ein gefährliches Nivau, außerdem gibt es in den Gewässern nicht mehr all zu viel Wasser", sagte Uwe Bülau, Präsident des Landesanglerverbandes Sachsen-Anhalt, der dpa. Die Vereine versuchten zum Teil, die Fische in andere Gewässer mit derzeit noch besseren Bedingungen umzusetzen. Doch auch diese Maßnahme sei nicht überall möglich: "Bei 20 bis 30 Zentimeter Wasser wird so viel Schlamm aufgewirbelt, dass er sich in den Kiemen der Tiere festsetzt."

Nach Bülaus Worten bilden sich im Schlamm der Gewässer zudem Faulgase, die den ohnehin geringen Sauerstoffanteil im Wasser nochmals herabsetzen. Dabei würden sogar gut gemeinte Maßnahmen zur Falle: "An zahlreichen Ufern wurde dafür gesorgt, dass es einen Schilfgürtel gibt, in dem Vögel geeignete Brutplätze finden", erklärte er. Wenn aber bei anhaltender Trockenheit auch das Schilf eingehe, sinken die Bestandteile herab und bilden neuen Schlamm.

Momentan hoffen die Angler nach Angaben ihres Präsidenten darauf, dass es kühler wird und durch Regenfälle die Pegel in Flüssen und Teichen wieder steigen. Er befürchtet aber auch, dass die Folgen des Hitzesommers erst in einigen Jahren tatsächlich deutlich werden. Zwar würden die Angler die Gewässer mit Jungfischen neu besetzen. "Aber je nach Größe des Gewässers und der jeweiligen Fischart wird es dauern, bis wieder Fische da sind, die groß genug sind, um geangelt werden zu dürfen."

Mit Sorgen schauen auch die Forellen- und Karpfenzüchter sowie Binnenfischer auf das Wetter. "Sinkende Wasserstände in den Fischteichen haben unsere Mitglieder natürlich auch schon beobachtet", sagte Christian Thiele, Präsident des Landesfischereiverbandes. Allerdings ließe sich dort besser gegensteuern als in offenen Gewässern. Noch sei es zu früh zu beurteilen, ob es zu größeren Verlusten gekommen sei. "Das sehen wir erst im Herbst, wenn wir abfischen."