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Hochwasser-Hilfe Antragsteller müssen sich weiter gedulden

Die Betroffenen des Hochwassers sollen Soforthilfen für Schäden erhalten. Doch Sachsen-Anhalts Innenministerium vertröstet sie.

11.08.2017, 16:08

Magdeburg (dpa) l Schäden melden geht, finanzielle Unterstützung beantragen noch nicht: Nach der Ankündigung von Soforthilfen für Betroffene des Harz-Hochwassers müssen sich Antragsteller noch etwas gedulden. Im Innenministerium wird derzeit die dafür nötige Richtlinie erarbeitet, wie das Ressort am Freitag in Magdeburg mitteilte. Ziel sei die schnellstmögliche Auszahlung der Unterstützung, hieß es.

Wann es losgehen kann, konnte eine Ministeriumssprecherin zunächst nicht sagen. Das schwarz-rot-grüne Kabinett hatte sich Anfang der Woche einstimmig darauf geeinigt, allen Haushalten mit Schäden von mehr als 5000 Euro 500 Euro pro Person auszuzahlen. Die Hilfe sei je Haushalt auf 2500 Euro gedeckelt. Betroffene könnten ihre dokumentierten Schäden zunächst beim Landkreis Harz melden.

Diese finanzielle Unterstützung soll allen geprüften Fällen ausgezahlt werden, egal ob die Betroffenen gegen Elementarschäden versichert sind oder nicht. Ende Juli hatte tagelanger Dauerregen kleinere Flüsse und Bäche anschwellen lassen und für Überschwemmungen gesorgt - und zwar auch an Stellen, die nicht als hochwassergefährdet eingestuft waren. Die Landesregierung will jetzt ihre Hochwasserschutzpläne überprüfen und anpassen.

Die bereits gemeldeten Schäden von Privatpersonen und Kommunen gehen in die Millionen. Besonders betroffen war Wernigerode. Die Kommunen sollen finanzielle Hilfe über Fördertöpfe beantragen können.

Die Landesregierung mahnte, eine Versicherung gegen Elementarschäden abzuschließen. Wer glaube, dass immer der Steuerzahler einspringe, obwohl er sich hätte selbst gegen Unwetterschäden versichern können, der "sitzt einer gefährlichen Illusion auf", sagte Finanzminister André Schröder (CDU).

In der kommenden Woche will das Kabinett beraten, ob auch die Unwetter-Geschädigten im Süden Sachsen-Anhalts auf Unterstützung hoffen können. Dort waren bei Starkregen im Mai in mehreren Orten im Saale- und Burgenlandkreis Schlammlawinen von den Felder abgegangen.