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Hochwasserschäden Kabinett gründet Fluthilfe-Arbeitsstab

Das Hochwasser in Sachsen-Anhalt geht zurück. Ministerpräsident Haseloff verspricht eine schnelle Abarbeitung der Flutschäden.

29.07.2017, 13:05

Wernigerode/ Halberstadt (dpa) l Die Wasserstände der Hochwasser-Flüsse in der Harz-Region gehen stetig zurück – nun werden die Schäden aufgenommen und beseitigt. "Die Menschen sollen so schnell wie möglich zum normalen Leben zurückkehren können", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Er besuchte am Nachmittag gemeinsam mit Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) betroffene Orte und sprach mit Verantwortlichen und Fachleuten. Sie dankten allen Helfern.

Das Kabinett werde sich am 8. August mit den nötigen Hilfsmaßnahmen befassen, kündigte Haseloff an. Solange brauche man noch Zeit, um die Schäden aufzulisten, um die anstehenden Kosten abschätzen zu können. Das Kabinett müsse entscheiden, ob die jeweils notwendige Hilfe vom Hochwasserschutz über den Straßenbau bis zur touristischen Infrastruktur aus den Haushalten der einzelnen Ressorts geleistet werden könne. Haseloff wollte auch mit Versicherungen Kontakt aufnehmen.

Wichtig sei nun, dass die Hilfe koordiniert werde, sagte der CDU-Politiker. Dazu sei in der Staatskanzlei ein Arbeitsstab für die Sofortmaßnahmen für Privatpersonen und Kommunen eingerichtet worden. Der Regierungschef betonte: "Wir wollen auch unsere Erfahrungen vom Hochwasser 2013 nutzen." Damals hatte eine enorme Flut ganze Landstriche unter Wasser gesetzt, vor allem an Saale, Elbe und Havel.

Nach den neuerlichen Regenfällen sinken die Wasserstände an den betroffenen Harz-Flüssen weiter. Nur vereinzelt wird noch die niedrigste Hochwasserstufe 1 erreicht. Für Sonntagnachmittag ist neuer Regen vorhergesagt, der die Flüsse wieder anschwellen lassen könnte, wie der Landesbetrieb für Hochwasserschutz in Magdeburg mitteilte. Insbesondere im Oberlauf der Bode, in der Holtemme und Ilse könnten die Meldegrenzen wieder überschritten werden, auch die Alarmstufe 2 sei nicht auszuschließen.

Anhaltender Dauerregen hatte am Anfang der Woche die Wasserstände der Flüsse und Bäche vor allem in der Harzregion rasch ansteigen lassen. Straßen, Plätze und Häuser standen unter Wasser, Deiche drohten aufzuweichen. Sandsäcke wurden unter anderem aus der Luft per Hubschrauber abgeworfen, um größere Schäden zu verhindern.

Unterdessen wird noch immer eine 69-Jährige aus Wernigerode vermisst, wie ein Polizeisprecher in Halberstadt sagte. Am Dienstag war die Frau während des Dauerregens verschwunden. Sie wohnt direkt an der Holtemme, einem Flüsschen, dessen Wasserstand deutlich gestiegen war.