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Bertelsmannstudie Hohe Kinderarmut in Städten

Eine Studie zeigt, welche Kinder in Sachsen-Anhalt besonders in ihrer Entwicklung und von Kinderarmut gefährdert sind.

12.09.2016, 09:38

Gütersloh/Magdeburg (dpa) l Kinderarmut ist einer neuen Studie zufolge in Sachsen-Anhalt regional unterschiedlich stark verteilt – besonders hoch ist sie in den Städten. In Halle etwa haben im August vergangenen Jahres 33,4 Prozent der Kinder in Familien gelebt, die auf Hartz-IV angewiesen sind, wie aus einer am Montag vorgestellten Studie der Bertelsmann-Stiftung hervorgeht. In Magdeburg lag der Anteil bei knapp 29, in Dessau-Roßlau bei rund 27 Prozent. Landesweit lebten den Angaben zufolge gut 72.000 Kinder unter 18 Jahren in Familien, die Grundsicherungs- leistungen erhielten.

Der Landesschnitt lag bei knapp 24 Prozent nach 26 Prozent im Jahr 2011 – allerdings noch immer weit über dem Bundesschnitt von nahezu 15 Prozent.

Laut den Ergebnissen der Studie wachsen hierzulande jüngere Kinder häufiger in Familien auf, die auf Grundsicherungsleistungen angewiesen sind. Bei den 3- bis 6-Jährigen etwa seien es im August 2015 rund 27 Prozent gewesen, bei den 6- bis 12-Jährigen noch 24 Prozent und bei den 15- bis 18-Jährigen 18,6 Prozent.

Infografik: Kinderarmut steigt in den meisten Bundesländern | Statista
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Kinder von Alleinerziehenden sind den Erkenntnissen zufolge besonders oft von Armut bedroht. Von den insgesamt gut 72.000 Kindern in Bedarfsgemeinschaften lebten rund 41.000 mit einem alleinerziehenden Elternteil zusammen, etwa 31.000 in der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie.

Aber auch Kinder, die mit mehreren Geschwistern aufwachsen, haben gemäß der Bertelsmann-Studie ein höheres Armutsrisiko. So lebten 33 Prozent aller Kinder in Bedarfsgemeinschaften mit drei und mehr Kindern.

Die Bertelsmann-Stiftung betrachtet die Folgen von Kinderarmut mit Sorge. Sie habe weitreichende Folgen für das Aufwachsen, die Entwicklung und die Teilhabe von Kindern heute und in Zukunft.