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Hundehaltung Hohe Hundesteuer in Magdeburg und Halle

Sachsen-Anhalts Kommunen können Einnahmen aus der Hundesteuer verwenden, wofür sie wollen. Um den Hundehaufen geht es dabei selten.

19.12.2017, 16:02

Magdeburg (dpa) l Je größer die Kommune, desto höher fällt die Hundesteuer in Sachsen-Anhalt aus. Das hat ein Vergleich des Bundes der Steuerzahler unter 56 Städten und Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern ergeben. Abhängig vom Wohnort, der Hunderasse und Anzahl der Tiere müssen Halter in Sachsen-Anhalt pro Jahr zwischen 30 Euro und 1200 Euro berappen, wie der Steuerzahlerbund am Dienstag in Magdeburg mitteilte.

Unter den Kommunen sei nur eine Stadt, die eine einheitliche Besteuerung ohne Rücksicht auf die Hunderasse oder Anzahl der gehaltenen Tiere vornimmt: Bernburg (Salzlandkreis) mit 60 Euro je Hund im Jahr. Auf eine Differenzierung der Höhe der Hundesteuer hinsichtlich der Anzahl der Vierbeiner verzichten – mit Ausnahme der sogenannten Kampfhunde oder gefährlichen Hunde – Eisleben (78 Euro je Hund), Osterwieck (72 Euro), Hettstedt (70 Euro), die Stadt Sandersdorf-Brehna (60 Euro), Wittenberg (42 Euro) und die Gemeinde Muldestausee (40 Euro).

Für Halter von einem Hund sind in Sachsen-Anhalt die Städte Halle und Naumburg (Burgenlandkreis) am teuersten – mit jeweils 100 Euro im Jahr. Dagegen seien Gräfenhainichen, Tangermünde, Zerbst sowie Gommern mit jeweils 30 Euro Hundesteuer für den ersten Hund am günstigsten.

Beim zweiten Hund greift erneut Halle mit 180 Euro pro Jahr am tiefsten in die Taschen der Halter. In Dessau-Roßlau ist derselbe Betrag fällig. Bei der Steuer für den dritten Hund nimmt Bad Dürrenberg mit 200 Euro pro Jahr nach den Angaben die Spitzenposition ein, dicht gefolgt von Magdeburg und Dessau-Roßlau mit jeweils 192 Euro pro Jahr.

Hohe Steuersätze gelten für sogenannte gefährliche oder Kampfhunde: So müssen in Halle 720 Euro im Jahr für den ersten dieser Vierbeiner gezahlt werden. In der Stadt Oberharz am Brocken sind beim zweiten und dritten "Kampfhund" jeweils 1200 Euro Hundesteuer im Jahr fällig.

Die Gesamteinnahmen aus der Hundesteuer betrugen 2016 in Sachsen-Anhalt den Angaben zufolge rund 9,7 Millionen Euro, rund 1,4 Millionen Euro mehr als 2012. Magdeburg und Halle hatten laut dem Städtevergleich im vergangenen Jahr die höchsten Hundesteuereinnahmen, die niedrigsten hatten die Städte Braunsbedra (Saalekreis), Osterburg und Tangermünde (beide Landkreis Stendal) mit rund 30 000 Euro.

Nach Angaben des Steuerzahlerbundes sind die Einnahmen der Kommunen aus der Hundesteuer nicht an einen bestimmten Zweck gebunden. Das heißt, sie sind nicht als Ausgaben zum Beispiel für die Beseitigung von Hundekot auf Wegen vorgesehen. Dafür ist der Hundehalter beim Gassigehen verantwortlich. Die Einnahmen der Steuer fließen stattdessen in den allgemeinen Haushalt der Kommunen ein.