In Infrastruktur investieren

Bauherren in Sachsen-Anhalt sind jünger als jene in anderen Bundesländern und müssen beim Immobilienkauf nicht so hohe Kredite aufnehmen. Das ist eine gute Nachricht – trotz oft niedrigerer Löhne als im Westen können sich hier viele Menschen den Erwerb eines Eigenheims oder einer Wohnung leisten. Die verhältnismäßig günstigen Bodenpreise sind ein Standortfaktor. Damit dieser jedoch nicht ausgehebelt wird, sind die neue Bundes- und die Landesregierung gefordert, in die Infrastruktur ländlicher Regionen zu investieren: medizinische Versorgung, Kitas, Schulen, Internet, Straßen – was nützt das schönste Haus, wenn ganze Gebiete nach und nach von der Versorgung abgekoppelt werden? Zur Lebensqualität gehört mehr als die eigenen vier Wände.

Inwieweit das politisch steuerbar ist, wird sich zeigen. Die Verstädterung scheint derzeit ungebrochen. Für Immobilienkäufer ist die Standortwahl deshalb das wichtigste Kriterium: Nur Stadtnähe garantiert derzeit einen hohen Wiederverkaufswert.