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Immobilienmarkt Wernigerode boomt wie Jena

Sachsen-Anhalts Großstädte sind für Immobilienunternehmer lohnenswert. In den Kleinstädten stagniert es hingegen, bis auf eine Ausnahme.

Von Jörn Wegner 18.10.2016, 01:01

Magdeburg l „Wir haben mehr Nachfrage, als wir anbieten können.“ Für Immobilienmakler Reinhard Bergner ist der Magdeburger Wohnungs- und Häusermarkt derzeit ein gutes Geschäft. Am Montag hat Bergner den Preisspiegel des Immobilienverbandes Deutschland für Sachsen-Anhalt vorgestellt. Die Grundaussage der Untersuchung: Die Preise in den großen Städten steigen, Wohnungsknappheit herrscht trotzdem nicht. Für Investoren bleiben Magdeburg und Halle aber wegen der Entwicklungspotenziale attraktiv. Die Kleinstädte stellen sich derweil unterschiedlich dar, einige stagnieren, andere können die Nachfrage kaum befriedigen.

Laut Bergner liegt die Leerstandsquote in Magdeburg bei recht geringen fünf bis sechs Prozent, gleichzeitig wächst die Stadt. Für Immobilieninvestoren sind solche Eckdaten attraktiv. Diese würden sich wegen der extremen Entwicklungen in Berlin zunehmend in die „B-Städte“ wie Magdeburg bewegen, sagt Makler Werner Thiemann aus Schönebeck. Während die Preisentwicklung in Berlin kaum noch Steigerungen verspricht, gebe es in Magdeburg und Halle noch viel Potenzial.

Das Nachsehen haben oft die Kleinstädte im Land. Während zum Beispiel Schönebeck noch vom Speckgürtel-Effekt der Landeshauptstadt profitiert, gibt es in anderen Kleinstädten kaum Entwicklung. Thiemann fordert daher vor allem den Infrastrukturausbau in ländlichen Regionen, um nicht noch mehr Einwohner zu verlieren sondern vielleicht sogar neu zu gewinnen. In den Schlusslichtern der Untersuchung, Salzwedel und Zeitz, lassen sich problemlos Wohnungen für unter vier Euro pro Quadratmeter anmieten.

Völlig gegen den Trend entwickelt sich wie schon im vergangenen Jahr Wernigerode. Für eine einfache Plattenbauwohnung müssen dort mindestens 4.50 Euro bezahlt werden, Neubau in sehr guter Lage schlägt mit neun Euro zu Buche. Die Leerstandsquote von zwei Prozent (2015) sorgt für einen angespannten Markt. Durch die gebirgige Geographie gebe es kaum Flächen für Neubaugebiete, zudem verzeichne die Stadt einen starken Zuzug. „Wernigerode ist mit Jena vergleichbar, nur kleiner“, sagt Maklerin Birgit Tronnier aus Gerwisch.