Heute wird ein Fortbildungsvertrag unterzeichnet In Sachsen-Anhalt bekommen 1200 Englischlehrer Nachhilfe
Perfektes Englisch will gelernt sein. Um dem Schulenglisch zu einem Aufschwung zu verhelfen, werden in den kommenden Jahren Englischlehrer die Sprache pauken. Heute wird ein Programm dazu unterschrieben.
Magdeburg. Sachsen-Anhalts Englischlehrer bekommen Nachhilfe: Heute unterzeichnen Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) und John Whiteheed, Direktor des British Council Deutschland, im Magdeburger Albert-Einstein-Gymnasium darüber einen Vertrag.
Bis zu 1200 Englisch-Lehrer können sich im Laufe von drei Schuljahren beim "Training kommunikativer Kompetenzen für Englisch unterrichtende Lehrkräfte" ertüchtigen lassen für den Englischunterricht. Der Trainingsbeginn ist zugleich Startschuss für die laut Kultusministerium bislang größte Initiative zur Sprachlehrerfortbildung in Sachsen-Anhalt. Laut Bildungsbericht aus dem vergangenen Jahr haben im Schuljahr 2008/2009 landesweit an Sekundarschulen 713 Englischlehrer unterrichtet, an den Gymnasien waren es 698.
Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds hat der British Council mit dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung ein Konzept entwickelt, das speziell auf das Bundesland ausgerichtet sein soll. Die Englischlehrer sollen sowohl vor Ort als auch via Internet und bei Aufenthalten in Großbritannien auf den neuesten Stand gebracht werden.
"Dieses Programm ist ein Schritt in die richtige Richtung", kommentiert Hans-Dieter Klein, Sprecher der sachsen-anhaltischen Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Zwar seien in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen worden, um den noch seit Vorwende-Zeiten bestehenden Mangel an Englischlehrern entgegenzuwirken. Und viele Englischlehrer hätten längst an Weiterbildungsprogrammen teilgenommen, um etwas für ihre Sprachpraxis zu tun. Trotz allen Engagements allerdings konstatiert Klein: "Bis heute haben wir eine erhebliche Unterversorgung an Englischlehrern im Sekundarschulbereich."
Auch in den Grundschulen sieht er Handlungsbedarf. Dort ist Englisch seit dem Schuljahr 2005/2006 ab der dritten Klasse Pflicht. Erst vor kurzem haben die ersten Grundschullehrer mit Englisch als dritte Fachrichtung die Arbeit aufgenommen.
Im Sinne der von ihm vertretenen Arbeitnehmer mahnt GEW-Sprecher Klein an: "Wie in der freien Wirtschaft auch sollte der Arbeitgeber allerdings die Reisekosten für eine derartige Weiterbildung übernehmen."Meinung I