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Informationsdienst Die meisten Blitze in der Altmark

Mit der Anzahl von Blitzeinschlägen landet Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich auf dem vorletzten Platz.

13.07.2017, 10:49

Magdeburg/München (dpa) l Im Norden Sachsen-Anhalts sind im vergangenen Jahr besonders häufig Blitze eingeschlagen. Insgesamt gab es im Land aber deutlich weniger Blitzeinschläge als im Vorjahr. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Daten des Siemens-Blitzinformationsdienstes (Blids) hervor. Blids errechnet für alle Landkreise und Städte die Blitzdichte. In Sachsen-Anhalt betrug sie im vergangenen Jahr 0,72 Blitze pro Quadratkilometer.

Landesweit registrierten die Experten 14.747 Blitzeinschläge – fast 20.000 weniger als 2015. An der Spitze steht der Norden Sachsen-Anhalts: Im Altmarkkreis Salzwedel schlugen rund 2700 Blitze ein, in Landkreis Stendal 2600. Auch bei der Blitzdichte liegen die beiden nördlichen Kreise mit 1,18 und 1,08 Blitzen pro Quadratkilometer vorn. Es folgen der Landkreis Wittenberg (0,96) und das Jerichower Land (0,87). Am seltensten schlugen Blitze im Kreis Mansfeld-Südharz ein (0,36).

Im Vergleich der Bundesländer liegt Sachsen-Anhalt auf dem vorletzten Platz. Nur in Schleswig-Holstein schlugen weniger Blitze pro Quadratkilometer ein. Im Vorjahr hatten Sachsen-Anhalt mit Platz drei noch einen Spitzenplatz eingenommen. Weil Gewitter und Blitzeinschläge meist lokal auftreten, kommt es den Experten zufolge immer wieder zu Verschiebungen. Genau vorhersagen ließen sich die Blitze nicht. Deutschlands Blitzhauptstadt war im vergangenen Jahr Wesel am Niederrhein – eigentlich eine blitzarme Region.

Infografik: Wo die meisten Blitze einschlagen | Statista Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Deutschlandweit sank die Zahl der Blitze auf den niedrigsten Stand seit 1999. Rund 432.000 Einschläge wurden gezählt. "Hauptgrund ist, dass im normalerweise blitzreichen August sehr wenige Gewitter zu verzeichnen waren", sagte der Leiter des Blitz-Informationsdienstes, Stephan Thern. Wesel verdanke seine Spitzenposition wenigen, aber dafür sehr heftigen Gewittern im Mai und Juni.

Zur Erfassung der Blitze nutzt der Dienst rund 160 verbundene Messstationen in Europa. "Heute können wir rund die Hälfte der Blitze auf besser als 100 Meter genau bestimmen", sagte Thern. Die Technik werde immer präziser. Der Dienst werde vor allem von Wetterdiensten, Versicherungen, Stromnetzbetreibern und Industrieunternehmen genutzt.