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Neue Zahlenlotterie ab März / Attraktivere Quoten bei Sportwette ODDSET Jeder Sachsen-Anhalter setzte 71 Euro auf das Lottoglück

Von Silke Janko 17.01.2012, 05:28

Magdeburg l "Wir sind zuversichtlich, dass der Eurojackpot gut nachgefragt wird", sagte Sachsen-Anhalts Lottogeschäftsführer Wolfgang Angenendt. Mit der neuen Zahlenlotterie in neun Ländern Europas sind jede Woche zehn Millionen Euro im Jackpot garantiert, der maximal auf 90 Millionen Euro steigen soll.

Der neue Eurojackpot ist damit das Pendant zum Mehrländer-Lotto "EuroMillion", das seit 2004 in Frankreich, Großbritannien, Spanien, Österreich, Belgien, Irland, Liechtenstein, Luxemburg, Portugal und der Schweiz gespielt wird. Der höchste Einzelgewinn betrug dort 185 Millionen Euro, der im vergangenen Jahr nach Großbritannien ging. Im neuen Eurojackpot, für den am 17. März Verkaufsstart ist, beträgt die Gewinnchance auf die höchste Gewinnklasse 1:59 Millionen und ist damit etwas günstiger als bei 6 aus 49 (1:140 Millionen).

Insgesamt hat 2011 der landeseigenen Lottogesellschaft mit 55,7 Millionen Euro (2010: 53,8 Millionen Euro) ein leichtes Plus für die Landeskasse aus Lotteriesteuer, Konzessionsabgaben und weiteren Abgaben beschert. "Es war ein gutes Lottojahr", so Angenendt.

Die Spieleinsätze stiegen um gut vier Prozent auf 165,1 Millionen Euro (2010: 158,1 Millionen Euro). Statistisch hat jeder Einwohner 71 Euro, knapp vier Euro mehr als im Vorjahr, für die Chance auf den großen Geldsegen ausgegeben. Einschließlich Spielgebühren erwirtschaftete Lotto Sachsen-Anhalt damit einen Umsatz von 172,5 Millionen Euro.

Im bundesweiten Vergleich liegt Sachsen-Anhalt bei den Spieleinsätzen mit einem wöchentlichen Pro-Kopf-Einsatz von 1,36 Euro an der Spitze der ostdeutschen Lottogesellschaften (Bundesdurchschnitt 1,57 Euro).

Gewonnen haben die Lottospieler 2011 insgesamt rund 73 Millionen Euro. Zwei Hallenser wurden zu Lotto-Millionären, mit gut einer bzw. zwei Millionen bei 6 aus 49. Rätselhaft sind den Lotto-Machern allerdings, warum insgesamt 1,2 Millionen Euro an Kleingewinnen verfallen sind. Sie werden in Sonderauslosungen ausgespielt. Zu den Gewinnern zählen auch 427 Projekte in Kultur, der Denkmalpflege, im Sport und im Sozialbereich, für die insgesamt 7,7 Millionen Euro ausgeschüttet wurden.

Mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrages zum 1. Juli, dem die 15 Landesparlamente (Schleswig-Holstein hat nicht unterschrieben) noch zustimmen müssen, kann Lotto seine Wetten auch wieder im Internet anbieten. Möglich ist dann auch die Vergabe von 20 Konzessionen an private Sportwettenanbieter, nachdem der Europäische Gerichtshof 2010 entschieden hatte, dass das staatliche Monopol für Sportwetten rechtswidrig ist. Im Staatsvertrag wurde deshalb die Senkung der Konzessionsabgabe von fast 32 auf fünf Prozent vereinbart. Für die staatliche Sportwette ODDSET wird es mit der Zulassung privater Konkurrenz attraktivere Quoten geben. "Wir hoffen, den illegalen Sportwettenmarkt auszutrocknen", so der Lotto-Geschäftsführer. Und abzuwarten bleibe, so Angenendt, ob die beträchtliche Senkung des Abgabensatzes durch steigende Umsätze ausgeglichen werde.