Rauchen und Trinken Jugend glänzt durch Vernunft
Eine Umfrage unter Jugendlichen in Europa und Nordamerika zeigt, dass 15-Jährige seltener Zigaretten rauchen oder Alkohol trinken.
Gardelegen l Die Prävention scheint zu wirken – das Gesundheitsbewusstsein ist auch in den unteren Altersklassen angekommen. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (englisch: World Health Organization, WHO) rauchen und trinken Jugendliche deutlich weniger als noch vor fünf Jahren.
So sank der Anteil von Mädchen, die vor dem 16. Lebensjahr bereits geraucht haben, von 22 (Jahr 2010) auf 15 Prozent. Bei Jungen sogar auf 13 Prozent. Im Bezug auf 15-Jährige, die mindestens einmal wöchentlich Alkohol trinken, stehen die Zahlen bei Mädchen bei fünf Prozent und bei Jungen immerhin bei 19.
Unter den 42 Ländern, in denen die Umfrage stattfand, liegt Deutschland damit im Mittelfeld auf Platz 15. Spitzenreiter im Rauchen ist Grönland (Mädchen 53 Prozent / Jungen 51 Prozent). Gefolgt von Bulgarien (30 / 21) und Kroatien (21 / 25).
Bei den trinkenden Jugendlichen führt Malta (26 / 32) die Liste an. Auf Rang zwei und drei liegen Bulgarien (17 / 32) und Italien (16 / 32). Europaweit gibt es lediglich eine Ausnahme, bei der Mädchen häufiger Alkohol zu sich nehmen als die Jungs: In Großbritannien stellen die Mädchen die Jungen bei schweren Besäufnissen in den Schatten.
Im Sinne des Jugendschutzgesetzes gilt man bis zu seinem 13. Lebensjahr als Kind, von 14 bis 17 Jahren als Jugendlicher und ab 18 als volljährig. Dazu darf man unter 16 Jahren keinen Alkohol in der Öffentlichkeit trinken und ab 16 lediglich Bier, Sekt und Wein.
Auf Anfrage der Volksstimme machte Polizeisprecher Frank Semisch vom Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel einen Rückgang jugendlicher Straftaten im Landkreis, bei denen Alkohol im Spiel war, deutlich: „Von 314 tatverdächtigen Kindern in den Jahren 2013 bis 2015, war lediglich eines alkoholisiert. In der Altersklasse 14 bis 18 war 2013 noch bei 43 von 226 Straftaten Alkohol im Spiel. 2015 waren es nur noch 23 von 220.“
Und auch in der Altersklasse 18 bis 21 ist eine Verbesserung zu erkennen: „Hier waren es 2013 noch 51 von 173 Straftaten mit Alkohol und im vergangenen Jahr 35 von 177“, wie Semisch mitteilte.
Der Polizeisprecher fügte an, dass darunter vor allem Straftaten wie Sachbeschädigung und Rohheitsdelikte wie zum Beispiel Gewaltverbrechen fallen.