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Hobbys Auf die Technik kommt es an

Hobbys sind vielseitig. Die Jugendredaktion hat zwei Schüler aus Genthin und Möckern befragt, was sie aus ihrer Freizeit machen.

Von Annemieke Schuldt 21.10.2015, 04:49

Genthin/Möckern l „In meine Sporttasche gehören: ein Paar Fußballschuhe, Duschzeug und die Schienbeinschützer“, sagt Fußballspieler Dustin Wende (15) vom FSV Borussia Genthin. Etwas mehr Zubehör muss Reiterin Lena Dreilich (16) vom Wörmlitzer SV 90 einplanen: „Meine zwei Pferde werden mit Auto und Anhänger transportiert. Hinzu kommen Sattel, Zaumzeug, Reitstiefel, Reitkappe und die Reithose“. Ob Mannschaftssportler oder Einzelkämpfer, keine Sportart kann ohne Aufwand betrieben werden, jede ist auf ihre Art ganz besonders.

Volksstimme: Wie oft trainierst du in der Woche und bleibt dann genügend Freizeit?

Dustin Wende: Ich habe zweimal in der Woche Training, jeweils 90 Minuten. Das ist ausreichend, ich habe nebenbei viel Zeit für Freunde, Schule und andere Aktivitäten.

Lena Dreilich: Ich trainiere einmal die Woche bei meiner Trainerin Kristin Windisch in Büden, an den anderen Tagen reite ich dort meine zwei Pferde selbstständig. Ich lege das immer so, dass genug Zeit für die Schule und andere Tätigkeiten bleibt.

Wie oft nimmst du an Turnieren teil und inwiefern unterscheiden sich diese?

Dustin: Meine Mannschaft hat fast ganzjährig jedes Wochenende ein Turnier oder Punktspiel. Im Sommer sind die Spiele draußen, im Winter sind die Turniere in der Halle. Momentan spielen wir in der B-Jugend-Verbandsliga.

Lena: Im Frühling und Sommer beinahe jedes Wochenende, wo ich pro Turnier drei bis vier Prüfungen habe, die dann unterschiedlich anspruchsvoll sind. Ich starte in den Klassen A und L. Die Hallensaison benutze ich als Winterpause, da werden nur ein, zwei Turniere geritten.

Spielen äußere Einflüsse wie Neid und Eifersucht eine Rolle?

Dustin: Eher nicht. Klar, ist es ein Wettstreit zwischen den Mannschaften, aber eifersüchtig ist man auf die Leistungen anderer nicht. Man sieht, wo man steht und woran man arbeiten muss. Das wird auch nochmal einfacher, weil wir nur Jungs sind.

Lena: Freunde werden während des Wettkampfes zwar zu Gegnern, doch das bekommt man hin. Viel schwieriger ist es, mit der Konkurrenz umzugehen. Selten wird einem der Erfolg auch wirklich gegönnt.

Wird deine Leistung immer fair gewertet?

Dustin: Die Fußballregeln sind standfest, jedoch hat jeder Schiedsrichter ein anderes Empfinden, deshalb kann es zu Unstimmigkeiten kommen.

Lena: In Springprüfungen, in denen die Zeit gewertet wird, schon. Doch wenn es stilistisch bewertet wird, fühlt man sich oft über- oder unterbewertet und kann die Bewertung der Leistungen anderer manchmal nicht nachvollziehen.

Wo liegt der Reiz am Mannschaftssport oder am Einzelsport?

Dustin: Ich favourisiere die Mannschaft, man ist nie auf sich allein gestellt und unser Verhältnis untereinander ist sehr kameradschaftlich. Wir streiten nur sehr selten.

Lena: Reiten ist nicht wirklich ein Einzelsport, da ich meinen Partner Pferd stets an meiner Seite habe, außerdem habe ich auf den Turnieren viel mit meinen Freunden zu tun.

Was begeistert dich an diesem Sport am meisten?

Dustin: Ich bin schon von kleinauf vom Fußball angetan, immer wenn ich meine Lieblingsmannschaft FC Barcelona im Fernsehen gesehen habe. Mittlerweile spiele ich seit zehn Jahren Fußball und kann nicht mehr darauf verzichten.

Lena: Wenn Reiter und Pferd über die Jahre zu einem Team heranwachsen und es nicht nur ein Sportgerät ist, sondern ein guter Freund. Das kann man bei meinem Pferd Luis und mir beobachten, nach über zwei Jahren basiert unsere Bindung nun vielmehr auf Vertrauen.

Erinnerst du dich an ein besonderes Erlebnis ? Oder eine schlechte Erfahrung?

Dustin: Einmal habe ich mir bei einem Spiel eine schwere Kopfverletzung zugezogen, die in der Notaufnahme genäht werden musste, danach bin ich sechs Wochen ausgefallen, das gehört zu den unschönen Ereignissen. Unser Spanienausflug an die Costa Brava mit der Mannschaft war einmalig, dort haben wir auf einem internationalen Turnier den dritten Platz belegt.

Lena: Zu den weniger schönen Ereignissen zählt für mich, dass Reiter und Pferd sich auseinanderleben können und die Beziehung zwischen den beiden dann zerbricht. Das kann man zwischen Celino und mir beobachten, irgendwann stimmt einfach die Chemie nicht mehr untereinander. Gern erinnere ich mich an meinen ersten Sieg im L Springen mit Celino 2013, in dem Alter reiten viele noch niedrigere Klassen, dass gehört neben weiteren schönen Platzierungen und Erfahrungen zu meinen sportlichen Höhepunkten.