Streetdance Weltmeister zeigt coole Moves
Workshops im Streetdance mit Tanzlehrer Nico Hilger, dem Breakdance-Weltmeister aus dem Jahr 2002.
Stendal l „Und fünf, sechs, sieben, acht“, ruft Nico Hilger laut. Auf sein Kommando machen drei Mädchen und zwei Jungs einen großen Schritt nach vorne. „Jetzt bouncen wir!“ Die Gruppe knickt im Rhythmus zur Musik mit den Knien ein. Innerhalb von einer Stunde hat Tanzlehrer Nico Hilger mit seinen fünf Schülern bereits eine kleine Choreografie erarbeitet. Kein Wunder, dass es den achtjährigen Tänzern auch langsam warm wird. „Nach so einer Stunde haben schon viele zu mir gesagt: Tanzen ist ja doch wie Sport“, sagt Hilger und lacht.
Der Streetdance-Tanzkurs wird seit Kurzem von der Tanzschule Gedankentänzer angeboten. „Die Gruppen werden sich jede Woche freitags treffen“, sagt Janine Haufe, Leiterin der Tanzschule. Sie ist mit ihren Tanzangeboten bereits seit 2015 in Stendal anzutreffen, die Räumlichkeiten des JFZ Mitte nutzt sie beispielsweise für den Kindertanz. „Ich wurde selbst gefragt, ob ich nicht auch Hip-Hop unterrichten wolle“, erzählt Haufe, „aber mit Nico haben wir ja einen echten Profi in unserem Team.“
Und der hält seine Tanzschüler in der Zwischenzeit ordentlich auf Trab. Vom Hip-Hop geht‘s nämlich geradewegs zum Breakdance. Ein sogenannter „Freeze“ steht an. „Es gibt so etwas Ähnliches im Joga, da heißt es Krähe“, verrät Hilger. Er geht in die Hocke, stellt die Arme zwischen seinen Beinen auf den Boden und kippt dann mit dem Kopf nach vorne in Richtung Holzfußboden – bis seine Füße in der Luft schweben. Für Hilger keine Schwierigkeit, der Tänzer ist im Jahr 2002 ja auch mit der Magdeburger Tanzcrew „Da Rookies“ Breakdance-Weltmeister geworden.
Seine Tanzschüler versuchen den „Freeze“ prompt selbst. Angst, dass dabei etwas schief gehen könnte, scheinen eher die anwesenden Eltern zu haben: „Dass du dir ja nicht wieder den Arm brichst“, ist in dem Saal zu hören. Allerdings unbegründet: Die Kinder setzen das Element teilweise so gut um, dass Hilger ihnen einen Becher auf den Rücken stellen kann. Gleichgewichtsgefühl haben sie also auf jeden Fall.
Seit zehn Jahren arbeitet Hilger bereits als Trainer. „Hauptsächlich arbeite ich mit Kindern, ich war aber auch im Fitness-Bereich, zum Beispiel Zumba, als Trainer tätig“, berichtet der gebürtige Salzwedeler. Für ihn ist es zudem wichtig, durch das Tanzen Werte zu vermitteln. „Ich habe deshalb 2014 zusammen mit Kollegen die Initiative DanceCoolTour gegründet“, sagt Hilger, „um Themen wie Integration und Inklusion mit Tanz zu verknüpfen.“
Jutta Schönemann, Leiterin des JFZ Mitte in Stendal, stellt die Räume gerne für den Tanzunterricht zur Verfügung. „Es ist für uns natürlich toll, da dadurch noch mehr Kinder und Eltern unser Haus kennenlernen“, sagt Schönemann. Als kleines Dankeschön trete die Tanzschule dann zum Beispiel bei Familientagen des JFZ Mitte auf. Für Schönemann steht fest: „Die Tanzkurse sind eine Bereicherung für uns und alles, was mit Jugendlichen und Kindern zu tun hat, passt sowieso einfach gut hierher.“
Am 3. September werden die rund 80 Schüler der Tanzschule Gedankentänzer bei einem Auftritt im Schwarzen Adler in Stendal ihr Können zeigen.
Streetdance wird jeden Freitag im JFZ Mitte, Altes Dorf 22 in Stendal, unterrichtet. Folgende drei Termine werden von der Tanzschule angeboten: 16 bis 17 Uhr: 12-15 Jahre; 17 bis 18 Uhr: 6-11 Jahre; 18 bis 19 Uhr: ab 16 Jahre. Weitere Informationen zur Anmeldung gibt es auf www.gedankentaenzer.berlin sowie telefonisch unter 0162/9 77 07 99.
