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Besonderes Essen „Carl Hermann“ kocht exotisch

Die Koch-Arbeitsgemeinschaft des Schönebecker Gymnasiums bereitet ein außergewöhnliches Essen zu.

Von Felix Mihalek 10.11.2015, 23:01

Schönebeck l „Da fehlt Salz“, stellen die Schüler der KochArbeitsgemeinschaft (AG) des Gymnasiums „Dr. Carl Hermann“ am Mittwochnachmittag fest. Regelmäßig treffen sie sich nach dem Unterricht und probieren sich in der Küche des Schulgebäudes gemeinsam an der Zubereitung neuer und interessanter Gerichte. Kein Wunder also, dass ihnen mit ihren trainierten Geschmacksknospen sofort auffällt, wenn an einer Speise etwas fehlt.

Ein geübter Gaumen ist auch notwendig. Denn am Mittwoch gilt es, eine besondere kulinarische Herausforderung zu meistern: Ein Zwei-Gänge-Menü aus dem fernöstlichen Nepal steht auf dem Speiseplan. Unterstützung und Anleitung erhalten die Schüler dabei von dem Nepalesen Shankar Sigdel, den Schul- und AG-Leiter Ulrich Plaga durch persönliche Kontakte für den Kurs gewinnen konnte.

Zusammen mit den kochbegeisterten Schülerinnen und Schülern bereitet der 32-Jährige, der mittlerweile fest in Deutschland lebt und arbeitet, zwei Nationalgerichte aus seinem Heimatland zu: Nepalesische Linsensuppe - Daal genannt - sowie Curry-Hühnchen.

Während die vorgekochte Linsensuppe erhitzt wird, putzt und schneidet das junge Küchenteam Gemüse und Fleisch. Anschließend brät Shankar Sigdel erste Stücken von Paprika an und erklärt dabei viel über die nepalesische Küche: „Wir verwenden zum Beispiel Rapsöl oder Sojaöl“, erzählt er. „Und auch viel mehr Öl, als wir es gewohnt sind“, stellen die Schüler erstaunt fest. Auch der Reis aus der Plastiktüte ist in der nepalesischen Küche nicht bekannt. „Bei uns Zuhause gibt es den Reis nur lose.“

Besonders exotisch sind auch die verschiedenen Gewürze, welche dem Curry- Hühnchen seinen landestypischen Geschmack verleihen. So zum Beispiel das Ingwergewächs Curcuma. „Es heißt, dieses Gewürz habe eine heilende Wirkung bei Krebs“, erzählt der Nepalese den interessierten Hermann-Schülern.

Nach und nach füllt sich die vom Öl zischende Pfanne mit allerlei bunten Zutaten: Kidney-Bohnen, Rosinen, Erdnüsse, Knoblauchpaste, Hühnchenfleisch und kräftig duftender Kümmel sind nur eine kleine Auswahl davon.

Da es viele der Zutaten, insbesondere Gewürze, in Deutschland nicht zu kaufen gibt, bringt Shankar Sigdel Bestände aus seinem persönlichen Vorrat für den Kurs mit: „Als ich aus Nepal nach Deutschland kam, war ein großer Teil meines Koffers voll mit Gewürzen“, erzählt er lachend, während die Schüler abwechselnd den exotischen Mix gründlich umrühren. Volksstimme-Redakteur Olaf Koch, ein guter Bekannter Sigdels, ergänzt: „Das war bestimmt ein Drittel des gesamten Kofferinhalts.“

Während das Hühnchengericht vor sich hinköchelt, ist die Linsensuppe bereit zum Verzehr. Als Erster kostet der Schüler Marvin Wagner - und ist begeistert: „Die Suppe schmeckt wirklich sehr gut“, sagt er nach den ersten paar Löffeln. „Ich schmecke das Curry sehr stark raus. Außerdem sieht es ganz anders aus als die Linsensuppe, die ich kenne.“ Seine Mitschüler stellen noch weitere Unterschiede fest: „Die Linsen sind nicht fest, sondern wie gemahlen.“

Dann kann das Hauptgericht serviert werden. Auch der Schulleiter ist am Ende von Daal und Curry-Huhn begeistert: „Leute, schmeckt das gut!“