1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Ein Herz für Fußball und Politik

Engagement Ein Herz für Fußball und Politik

Fußball und Politik - dafür schlägt das Herz von Christoph Albrecht aus Tangermünde. Für beide Bereiche lässt er alles stehen und liegen.

Von Anne Toss 11.10.2017, 16:44

Tangermünde l Fußball, Frauen, Politik – das waren die Interessen von Christoph Albrecht in seiner Schulzeit. Zumindest hält es das Abi-Buch so fest. Und Fußball und Politik sind es bis heute geblieben, ja, sind vielleicht sogar mehr als Interessen, immerhin engagiert sich der 27-Jährige seit Jahren aktiv in beiden Bereichen. Schon seit vielen Jahren spielt der FSV Saxonia Tangermünde die erste Geige in seinem Leben. Nicht nur als aktiver Spieler, auch als Trainer und mittlerweile als Jugendwart ist er, so scheint es, mehr auf dem Sportplatz in Tangermünde anzutreffen als zu Hause.

„Man darf nicht nur meckern, sondern muss auch mal was machen“, sagt Albrecht dazu. Sein Engagement für die Junge Union (JU) hat er noch einmal verstärkt, denn er ist zum stellvertretenden Landesvorsitzenden der Jungen Union Sachsen-Anhalt gewählt. Dass der Kreisverband der Jungen Union in Stendal zurzeit mit rund 35 Mitgliedern dasteht und einen stellvertretenden Landesvorsitzenden stellt, hätte vor vier Jahren wohl keiner für möglich gehalten. Denn 2013 verabschiedete sich die Junge Union im Landkreis Stendal erst einmal in den Ruhestand. Aus Mangel an Personal konnte keine Neuwahl des Vorstands stattfinden. Und Christoph Albrecht, der damalige Vorsitzende der Jungen Union im Landkreis Stendal, ging nach Berlin.

"Das war ein Zeitpunkt, an dem ich selbst keine große Lust auf Politik gehabt habe“, sagt Christoph Albrecht heute. Der Umzug nach und das Studium in Berlin seien da gerade gut gewesen. „Das hat mich menschlich mehr geprägt, als wenn ich hier geblieben wäre“, ist sich Albrecht sicher.

Er sei zwar immer noch konservativ, aber „ich bin wohl einer der liberalsten Konservativen, die es gibt“. Zum Beispiel sei ein schwarz-grünes Bündnis für ihn kein Schreckgespenst mehr und auch mit der Situation von Homosexuellen habe er sich besser auseinandergesetzt. „Das sind alles Themen, bei denen ich vorher etwas reservierter war.“

Doch die konservative Einstellung hat ihn nicht direkt zur JU gebracht, ausschlaggebend dafür war sein älterer Bruder Matthias. „Zu meinem 14. Geburtstag bekam ich kein Geschenk von ihm, sondern den Aufnahmeantrag für die Junge Union. Mein Bruder hat nur gesagt ‚unterschreib mal‘“, berichtet Christoph Albrecht und lacht. Matthias war mit der Masche wohl recht erfolgreich, immerhin ist auch der mittlere Bruder JU-Mitglied, „aber nur auf dem Papier“, sagt Albrecht.

Abgesehen von einem sehr konservativen Elternhaus, hat auch der Sozialkundelehrer einen Teil zu seinem politischen Engagement beigetragen. Umgeben von Mitschülern, die eher links oder grün waren, übernahm Albrecht im Unterricht den Part der Konservativen. „Dadurch habe ich aber auch mitgenommen: Man muss sich nicht immer der Meinung der Mehrheit anpassen.“

Das gilt für ihn auch für Positionen innerhalb der eigenen Organisation. Gerade in seiner Rolle als stellvertretender Landesvorsitzender gefällt es ihm, auch mal gegen die Beschlüsse der Mutterpartei zu schießen. „Wir können als JUler eben auch Themen spielen, die wehtun“, sagt er. So kritisierte er scharf den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Angleichung der Ostrenten. „Für mich ist das ein Beschluss, der gemacht wurde, um eine Wählergruppe zufrieden zu stellen. Und die Zeche bezahlen wir jungen Leute.“
 

In den Sitzungen der Jungen Union im Kreis Stendal kommen aber auch Themen auf den Tisch, die der Jugend auf den ersten Blick näher liegen, als Rentenpolitik. Schulthemen seien zum Beispiel beliebt, aber auch Diskussionen über den öffentlichen Nahverkehr. Und das Thema Landwirtschaft. „Da gefällt es einigen nicht wirklich, dass das Ministerium gerade in der Hand der Grünen ist“, sagt Christoph Albrecht.

Aber: „Gerade solche Kontroversen helfen auch, junge Leute für Politik zu begeistern.“ Dabei sei es auch von Vorteil, dass in der Jungen Union Freundschaften geknüpft und Partys gefeiert werden. Getreu dem Motto „50 Prpzent Politik + 50 Prozent Party = 100 Prozent Spaß“.