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Freiwilligendienst Nick spielt sein Hobby aus

Nick Schletterer aus Wolmirstedt absolviert sein Bundesfreiwilligenjahr beim TTC Wolmirstedt. Dort verbindet er Hobby und Ehrenamt.

Von Annika Stock 23.11.2016, 00:01

Wolmirstedt l Tischtennis-Bälle sausen übers Netz. Oft wird in der Turnhalle der Leibniz-Sekundarschule trainiert. Und Nick schaut zu. Gibt Tipps, hilft wo er kann.

Derzeit gibt es 35.000 Freiwillige, die in Sachsen-Anhalt ihren Bundesfreiwilligendienst leisten. Der Wolmirstedter Nick Schletterer ist einer von ihnen. „Mein Bufdi-Jahr hat am 1. September angefangen und geht bis Ende August nächsten Jahres“, erzählt der Wolmirstedter. Zuvor hatte er sein Abitur am Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymasium erfolgreich bestanden. Und was sollte danach kommen? „Ich war und bin mir noch nicht sicher, was ich nach der Schule machen will. Deswegen habe ich das Bundesfreiwilligenjahr wahrgenommen“, erzählt der 18-Jährige. Seit bereits zehn Jahren ist er im Tischtennisclub Wolmirstedt aktiv. Nun bietet dieser den ehrenamtlichen Dienst zum ersten Mal an.

„Wir haben auch so immer beim Training darüber geredet, wie es in der Schule aussieht und was ich nach dem Abschluss machen möchte. Da kam der Verein auf mich zu bezüglich des Bundesfreiwilligendienstes und machte so den ersten Schritt“, erinnert sich Nick.

„Wir sind die Möglichkeiten durchgegangen und wir fanden diese gut. So lernt Nick alle Bereiche im Verein kennen“, sagt Marcus Wolff, der Jugendwart des Tischtennisvereins.

Zu Nicks Aufgaben zählen unter anderem im sportlichen Bereich das Training des Tischtennis-Nachwuchses, die Betreuung einer Tischtennis-AG in der Diesterwegschule und die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein. „Ich kümmere mich unter anderem um die Homepage und helfe bei der Organisation von Veranstaltungen“, erklärt der Wolmirstedter. Zusammen mit Mario Breyer, Achim Liebisch, Marcus Wolff und Jacqueline Eisenhardt trainiert er den Tischtennis-Nachwuchs, sie sind meist zu zweit beim Training.

Und was sagen seine Eltern oder Freunde dazu? „Am Anfang waren meine Eltern etwas skeptisch, aber sie verstehen das auch, dass ich mir erstmal in Ruhe Gedanken um meine berufliche Zukunft machen will“, erklärt Nick. „Meine Freunde finden es auch nicht schlimm, dass ich den Bundesfreiwilligendienst mache. Aus meiner ehemaligen Klasse absolviert zwar niemand so etwas, aber manche wollten ein freiwilliges soziales Jahr machen.“

Für sich selber sieht er das Bundesfreiwilligenjahr als reinen Vorteil an: „Ich habe Zeit, um mir über meine berufliche Zukunft Gedanken zu machen und helfe dem Verein gleichzeitig.“

Zuerst musste er aber verschiedene Tischtennisseminare und eine Trainerausbildung absolvieren, bevor er in die Einführungsphase des Bundesfreiwilligenjahres bei seinem Verein starten konnte. „Man besucht unter anderem verschiedene Bildungsseminare. Im März finden die Deutschen Tischtennis Meisterschaften in Wolmirstedt statt. Da helfe ich dann aus und bin Ansprechpartner“, blickt Nick in die Zukunft. „Er ist dann Ansprechpartner für alle, stellt Kontakte her. Das ist schon viel Verantwortung“, weiß Marcus Wolff. „Insgesamt ist der Bundesfreiwilligendienst von Nick eine Win-Win-Situation für uns alle.“

So sieht es auch Marc Kujath, der Pressewart des Vereins. Jedoch: „Nick soll aber auch vor allem etwas für sich selbst mitnehmen. Der Bundesfreiwilligendienst ist eine gute Sache. Wir lernen ja auch etwas für uns dadurch. Wenn das Bundesfreiwilligenjahr von Nick sich bei uns bewährt, dann möchten wir es natürlich gerne weiter anbieten“, sagt Marc Kujath.

Das Taschengeld, dass man als Bufdi bekommt, nimmt Nick gelassen: „Ich habe keine großen Nebenkosten bei der Ausübung, da ich noch bei meinen Eltern wohne und lediglich Sprit bezahlen muss. Da ist das Taschengeld ein netter Bonus.“

Ein grundlegender Tipp für Schüler oder Absolventen, die sich für dieses Ehrenamt interessieren? „Man sollte sich eine Einsatzstelle suchen, zu der man einen Bezug hat und natürlich etwas, was einem persönlich Spaß macht“, erklärt Nick. „Der Freiwilligendienst ist eine nette Gelegenheit. Man kann Erfahrungen sammeln und kriegt auch Geld dafür.“

Den Bundesfreiwilligendienst gibt es schon seit 2011. Durch das Wegfallen der Wehrpflicht erhoffte sich die Bundesregierung durch die Einführung dieses ehrenamtlichen Dienstes, wieder mehr Leute für die zivilen und sozialen Bereiche zu gewinnen.

Hier gibt es Informationen zum Bundesfreiwilligendienst in Sachsen-Anhalt.