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Jugendliche Aktionstag ohne Teilnehmer

Der Kinder- und Jugendbeirat Schönebeck wollte zu Drogen und Alkohol aufklären. Der erste Aktionsnachmittag stieß aber auf Desinteresse.

Von Thomas Schäfer 10.05.2017, 20:33

Schönebeck l Leere Stühle, mehr Erwachsene als Jugendliche, ruhiges Murmeln und lange Gesichter bei den Organisatoren, denn so war es nun wirklich nicht gedacht. Der Aktionstag „Kenne dein Limit“ ist die erste selbstorganisierte Aktion dieser Art des Kinder- und Jugendbeirates der Stadt Schönebeck gewesen. Die Mitglieder hatten sich auf die Fahne geschrieben, das Thema Drogen und Sucht auf ihre Art an die Leute zu bringen. Doch scheinbar kam es nicht so an, denn von Interessierten war weit und breit keine Spur.

Eingeladen hatten die jungen Organisatoren am Montag in das Kinder- und Jugendbüro Piranha. Dabei waren außerdem die Suchtberatung der Awo, die Regionalbereichsbeamten (RBB) und die Verkehrswacht – mit Aktionen, Dingen zum Probieren und vielen Infos.

Geplant hatten die Ratsmitglieder das Ereignis seit Anfang 2017. Werbeplakate wurden gedruckt und in Schulen Schönebecks aufgehängt, ebenfalls in der kirchlichen Gemeinde. Trotzdem blieben die Besucher aus.

„Vorgestellt haben wir uns das ganz anders. Es ärgert uns und es ist enttäuschend, denn es war viel Arbeit, das alles zu organisieren“, sagt die Vorsitzende des Beirates Vivien Brösel.

„Mir war es etwas unangenehm, dass niemand da war, vor allem wegen den Leuten, die extra für diesen Tag zu uns gekommen sind, um zu berichten und zu informieren“, sagt Jonas Zesing, ebenfalls Ratsmitglied.

Woran es jetzt genau gelegen hat, dass niemand kam, ist im Nachhinein natürlich schwer nachvollziehbar. Ansatzpunkte haben die Mitglieder aber trotzdem. „Es könnte an der Kommunikation gelegene haben und vielleicht war es auch das Thema, was nicht so richtig ankam“, vermuten die jungen Organisatoren. Entmutigen lassen sie sich aber nicht. Mit der Erfahrung dieser ersten Veranstaltung soll es beim nächsten Mal ein anderes Thema werden, das aktiver ist und deshalb vielleicht mehr Leute anspricht. Außerdem sollen dann Schüler direkter angesprochen und mehr Flyer verteilt werden.

Zufällig gab es dann doch noch zwei Besucherinnen, Jeanette Natho und Maria-Victoria Retschitzegger. Dass im Piranha am Montag so ein Themennachmittag war, wussten die beiden nicht – blieben aber trotzdem gerne, probierten die alkoholfreien Cocktails und hörten sich einige Infos der RBB an. „Eigentlich ist die Idee ganz gut“, sind sich beide einig. Denn dass Alkohol bei Jugendlichen immer wieder ein Thema ist, können sie bestätigen.