Ökologisches Jahr Ein tierisches Jahr vor der Ausbildung
Die Mageburgerin Sophie Händler absolviert ein ökologisches Jahr im Heineanum in Halberstadt und berichtet über ihre Erfahrungen.
Halberstadt l Zum Waldkauz hat Sophie Händler eine besondere Beziehung. Er ist vom Naturschutzbund (Nabu) zum Vogel des Jahres 2017 gekürt wurden. Deshalb bekam er einen prominenten Platz im Vogelkundemuseum Heineanum in Halberstadt. Um den Besuchern Informationen zu dem besonderen Tier, das im Harz heimisch ist, zu geben, war die 20-Jährige maßgeblich an der Präsentation beteiligt. Sie schrieb selbst einen Steckbrief über den in seinem Lebensraum vom Menschen bedrohten Vogel, und erstellte eine Karte, um zu zeigen, wo sich die Eulenart befindet.
Es war eine ihrer Aufgaben während des Freiwlligen Ökologischen Jahres, das die gebürtige Magdeburgerin seit September 2016 in Halberstadt leistet. Auf die Idee war sie durch ihre ältere Schwester gekommen, die selbst ein solches Jahr absolviert hatte und es nur empfehlen konnte.„Ich wusste, dass ich eine Ausbildung machen möchte, und es war eine tolle Gelegenheit, die Übergangszeit zu überbrücken“, sagt Sophie über ihren Entschluss. „Das Heineanum war dabei meine erste Wahl.“
Zunächst war sie selbst überrascht, dass ein Freiwilliges Ökologisches Jahr ausgerechnet in einem Museum angeboten wird. Sie hatte, wie viele, eher das Bild von einem Arbeitsort inmitten der Natur im Kopf. Jedoch: „Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder sehen, was für Vögel es in der unmittelbaren Umgebung gibt. Ich selbst war zum Beispiel überrascht, dass es so einen Vogel wie den Waldkauz am Domplatz gibt.“ Gerade für Stadtkinder wie sie selbst sei es wichtig, einen Bezug zur Natur zu schaffen.
Wenn Museumspädagogin Evelyn Winckelmann Führungen für kleine Kinder gibt, gehörte es zu Evelyns Aufgaben, ihr dabei zu assistieren Das machte ihr Spaß: Die Kinder hörten fasziniert zu, sind aber auch sehr neugierig und stellten viele Fragen.“
Den Harz kennt Sophie seit ihrer Kindheit gut. Ihr Vater interessierte sich sehr für Vögel, von ihm hat seine Tochter das Hobby. Mehrmals im Jahr brachen sie zu Wandertouren auf. „Meine Lieblingsorte sind der Brocken, der Hexentanzplatz in Thale, das Bodetal und der Weihnachtsmarkt in Wernigerode.“ Von der Schönheit Halberstadts war sie überrascht: „Die Altstadt ist superschön. Ich mag ältere Städte. Die Stadtbibliothek ist ein toller Anlaufpunkt, da ich eine Leseratte bin, und auch der Tierpark ist richtig schön. Das hätte ich gar nicht gedacht.“
Nach dem Jahr in der Ökologie geht es für die 20-Jährige mit Fachoberschulreife wieder nach Magdeburg. Hier wird sie eine Ausbildung in der Bibliothek als Fachkraft für Information und Medien beginnen.
Dabei hat ihr der Job im Heineanum sehr geholfen: „Ich habe nicht nur viele Daten digitalisiert, meine Computerkenntnisse aufgefrischt und mit Kindern gearbeitet, denen ich meine Leidenschaft fürs Lesen näherbringen möchte, sondern bin in dem Jahr deutlich selbstbewusster geworden. Ich kann das FÖJ vor Studium oder Ausbildung deshalb nur empfehlen“, berichtet Sophie Händler.
Für den aktuellen Zyklus und ab September sind noch Bewerbungen möglich. Wendet euch an Anke Rautenberg. Per Mail unter foej.sachsen-anhalt@ijgd.de oder per Telefon unter (03941) 56 52 15. Weitere Informationen zum Freiwlilligen Ökologischen Jahr in Sachsen- Anhalt gibt es hier.
