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Quads Erster Platz bei Rennen

In Steinitz trainieren Kinder und Jugendliche mit Quads bei jedem Wetter.

Von Annemarie Fehse 05.10.2016, 01:01

Steinitz l Was macht man als sieben- oder neunjähriger Junge in seiner Freizeit? Pokémon jagen? Wie langweilig. Fußball spielen? War gestern. Ben Wolfram (7) und Carlos Elfert (9) haben ein ungewöhnliches Hobby: Sie fahren 90er Quads von Yamaha – und das sogar professionell. Im Steinitzer Motocross-Park üben die beiden Jungen hauptsächlich an Wochenenden.

Als Carlos in seinem grünen Anzug ganz lässig auf sein Quad steigt, sieht man es ihm nicht an. „Ich bin mit so einem Teil schon mal zwei Meter in die Luft geflogen“, sagt der Neunjährige. Ein Teamkamerad sei ihm mal auf das hintere Rad gesprungen. „Aber es ist nichts passiert, nur eine Schramme an der Hüfte.“ Aufgeben? Niemals! „Ich habe doch die Ausrüstung: Brustpanzer, Nackenschutz, Brille, Handschuhe und Helm“, erklärt Carlos und zeigt geduldig auf alle Teile. Selbstverständlich in Grün, denn das sei seine Lieblingsfarbe.

Carlos fährt bereits seit zwei Jahren Quad. Vorstandsmitglied Marco Braasch erinnert sich: „Das erste Mal war zum Kindertag, da können die Kleinen bei uns Probefahrten machen.“ Luc-Aaron, sein zwölfjähriger Sohn, fährt auch Quad, aber schon eine Altersklasse höher als Carlos in der Kids-Klasse. „Ab dem zehnten Lebensjahr geht Carlos dann in die Youngster I“, sagt Braasch weiter.

Und dieses Jahr ist auch ein besonderes für Carlos, denn es ist sein erstes Rennjahr. Etwas schüchtern erzählt der junge Salzwedeler: „Ich habe bei den Enduro-Masters bei Cottbus international den ersten Platz in der Kids-Klasse belegt.“ Marco Braasch erklärt: „Die Kids fahren jeweils zwei mal 20 Minuten. Wer die meisten Runden gefahren ist, gewinnt.“ Das sei eine ganz schöne Belastung für den Körper, aber auch für die Konzentration. „Deshalb ist die Schutzausrüstung enorm wichtig“, mahnt Braasch, „und natürlich Training.“ Die Kinder und Jugendlichen seien fast jedes Wochenende in Steinitz, um mit ihren Quads durch den Parcours zu knattern – bei Regen oder Sonnenschein.

Erst vor Kurzem habe ein junger Fahrer von einem Hubschrauber abgeholt werden müssen. „Es gab einen Unfall und er wurde nach Magdeburg geflogen. Aber dank der Schutzausrüstung ist nichts passiert“, erinnert sich Marco Braasch. Gefährlich ist der Sport allemal, immerhin fahren die Maschinen der Kids zwischen 50 und 60 Kilometer pro Stunde, die großen Quads bis zu 100. Angst hat Carlos davor aber nicht. Er hat ja auch gute Unterstützung in Steinitz.

„Derzeit gibt es acht aktive Quad-Fahrer, die auch Rennen fahren“, erzählt Braasch. Aber wie in jedem Verein sei man auch in Steinitz immer um Nachwuchs bemüht. „Kommt einfach vorbei und probiert Euch aus“, sagt Marco Braasch. So, wie Carlos, der schon seit einer halben Stunden die Rennstrecke mit hoher Geschwindigkeit abfährt und über die Hügel springt.

Als er wieder zurück kommt, ist er verschwitzt. Quadfahren ist eben doch ein Sport – aber nichts für schwache Nerven.

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