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Schülerprojekt Schulbank gegen Chefsessel

Manager von morgen tüfteln in Wernigerode eine Woche lang an einem Unternehmen für Zahnpflege-Produkte.

Von Uta Müller 13.09.2016, 23:01

Wernigerode l Rohstoffe einkaufen, Preise kalkulieren, Personalentscheidungen treffen, auf Marktveränderungen reagieren und dabei die Unternehmensziele nicht aus den Augen verlieren – dieser schwierigen Herausforderung haben sich Elftklässler vom Wernigeröder Stadtfeld-Gymnasium gestellt. Eine Woche traten die 19 Schüler beim von der Harzsparkasse Wernigerode organisierten Seminar als Wirtschaftsunternehmen miteinander in Konkurrenz – zumindest in der Theorie.

Die drei neu gegründeten Unternehmen des Planspiels „Kolibri AG“, „HDW AG“ und „Dental Spark AG“ entwarfen am Bildschirm eine sogenannte Dentalstation zur Mund- und Zahnpflege. Die Jungunternehmer entwickelten unterschiedliche Ideen zur Umsetzung dieser Aufgabe. „Zwei Unternehmen haben an einer App getüftelt, die Informationen zur Zahnpflege an das Gerät weiterleitet und Belohnungen für Kinder bereithält“, erklärt Katrin Schmidt von der Harzsparkasse.

Manfred Kussatz vom Bildungswerk der niedersächsischen Wirtschaft (BNW) begleitete die Jugendlichen während der gesamten Woche. Unterstützung gab es von Lehrer Steffen König, der seinen Schülern mit hilfreichen Tipps zur Seite stand. „Es ist erstaunlich, wie kompetent und kreativ die Jugendlichen bereits auftreten“, so der Spielleiter.

Höhepunkt des Management Information Games (MIG) war der Präsentationsabend, an dem die Jungunternehmer ihr Produkt und ihre Vermarktungsstrategie einer kritischen Jury, bestehend aus Vertretern von Wirtschaft, Politik und Schule, vorstellten.

Zum überzeugendsten Produkt-Entwurf wählten sie „Fairytoo 32“. Diese Dentalstation, die sich selbst reinigt und die Temperatur anzeigt, entwickelten Melanie Schulze, Mandy Schmidt, Melissa Kohlrusch, Lisa Marie Keitel und Lara-Marie Friedrich von der „Dental Spark AG“.

Für die Präsentation erstellten die Schülergruppen ein Technik- und Designkonzept, eine Vermarktungsstrategie und die Preiskalkulation für ihre Unternehmen. An jede der Präsentationen schloss sich eine Diskussionsrunde mit den Gästen an. Hierbei stellten sich die Schülerinnen und Schüler den Fragen der Jury. „Jedes der Unternehmen wollte sein Produkt möglichst gut verkaufen. Und so mussten die Schüler detailliert Auskunft geben über technische Daten, Lieferkonditionen und Werbematerialien“, berichtet Sparkassen-Mitarbeiterin Katrin Schmidt. „Trotz der kritischen Fragen schlugen sich die Schüler ausgesprochen gut und reagierten schlagfertig“, sagt Manfred Kussatz.