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Triff Deine Wahl Analog ist wieder in

Der Wahl-O-Mat ist die ideale Möglichkeit für Unentschlossene. Wie er entsteht und warum es ihn auch analog gibt, erklären wir euch.

Von Gwendolin Güntzel 08.03.2016, 23:01

Magdeburg l Unzählige Plakate schmücken Magdeburg, die Parteien sind auf Stimmenfang. Kein Wunder, denn die Landtagswahl am 13. März steht kurz bevor. Aber wen soll man wählen? Wie gut, dass der Wahl-O-Mat, ein Angebot der Bundeszentrale für politsche Bildung (bpb), wieder online ist. Und zum ersten Mal mit dabei und unterwegs in Sachsen-Anhalt: Der Wahl-O-Mat zum Aufkleben.

Pamela Brandt von der bpb findet die analoge Version sehr nützlich: „Damit gehen wir in Schulen und sonst überall hin. Das ist viel kommunikativer als die Online-Version.“ Aus Erfahrung weiß sie, dass viele Leute nur bis These sechs gelangen, da sie sich bis dahin schon in ein ganz tiefes Gespräch verwickelt haben. Die Online-Version ist dagegen persönlicher. Mit der Möglichkeit, die Fragen am Ende zu gewichten, und mit den selbstverfassten Begründungen der Parteien kann sich jeder Wähler intensiver mit den unterschiedlichen Meinungen auseinandersetzen.

Auch die vier Spitzenkandidaten der Landtagswahl Reiner Haseloff (CDU), Katrin Budde (SPD), Wulf Gallert (Die Linke) und Claudia Dalbert (Die Grünen) klickten sich schon durch die Online-Version des neuen Wahl-O-Maten. Beraten und unterstützt wurden sie dabei von jungen Menschen in gelben T-Shirts – dem Redaktionsteam des Wahl-O-Maten.

Die 20 jungen Leute trafen sich bereits Anfang Dezember in der Jugendherberge Magdeburg, tauschten sich über die Landespolitik aus, führten eifrige Diskussionen und einigten sich am Ende auf 86 Thesen, die an die zugelassenen Parteien geschickt werden sollten. Mitte Januar haben sie dann die 38 Thesen ausgewählt, die den Wahl-O-Maten nun füllen.

Student Philipp Schüller sagt zufrieden: „Das war alles sehr basisdemokratisch. Es ist auch alles von uns gekommen. Die Workshopleiter haben uns nur ein paar Stichworte gegeben. Das war auch politische Bildung für uns.“ Rieke Gießelmann fügt hinzu: „Es war sehr gut, dass wir uns inhaltlich mit den Wahlprogrammen auseinandergesetzt haben. Dabei haben wir erfahren, welche Themen wirklich für das Bundesland Sachsen-Anhalt wichtig sind. Oft redet man ja doch nur über die Bundespolitik.“

Und genau dafür ist der Wahl-O-Mat auch da – zum miteinander Reden und zum gegenseitigen Austausch. Aus diesem Grund gibt es das Programm nicht mehr nur online, sondern auch ganz retro zum Aufkleben. Pamela Brandt erzählt: „Wir machen wieder einen Schritt zurück. Wir werden wieder analog, zumindest halbanalog.“

Das Prinzip ist einfach: Auf vier großen Wänden sind alle Fragen aufgeführt. Mit einem grünen Sticker stimmst du zu, mit einem roten dagegen. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, dann klebst du einfach beide auf. So entsteht ein interessantes und individuelles Muster auf deinem Stickerbogen. Diese Lochkarte steckst du am Ende in einen Scanner, der dir dein Parteiranking errechnet. Auf einem „Kassenzettel to go“ wird dann dein Ergebnis ausgedruckt.Auch wenn vielleicht einige Thesen, wegen der begrenzten Auswahlmöglichkeiten, schwierig zu beantworten sind, ist sich die Jugendredaktion einig, dass der Wahl-O-Mat eine gute Möglichkeit bietet, um die Parteien besser voneinander zu unterscheiden.

Den Wahl-O-Mat findet ihr unter www.wahl-o-mat.de/sachsenanhalt2016/