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Kandidatur SPD will Mitglieder befragen

Bewerber können ihre Kandidatur für den Sitz des neuen SPD-Parteichefs in Sachsen-Anhalt ab Juni 2019 anmelden.

Von Michael Bock 22.01.2019, 06:27

Magdeburg l Auf der Suche nach einem neuen Landesvorsitzenden hat die Landes-SPD den Zeitplan festgelegt. Parteichef Burkhard Lischka, der in einem Jahr nicht mehr für das Amt kandidiert, sagte der Volksstimme, ab Juni könnten Bewerber ihre Kandidatur anmelden. Nach der Sommerpause seien sechs Regionalkonferenzen geplant. Sollten mehrere Bewerber den Parteivorsitz anstreben, werde es eine Mitgliederbefragung geben. Die SPD hat derzeit knapp 3600 Mitglieder. Das Votum der Mitglieder wäre für die Delegierten des Parteitags, der im Januar 2020 den neuen Vorstand wählt, aber nicht bindend.

Lischka warnte davor, schon jetzt eine „wilde Personaldebatte“ loszutreten. Darauf reagiere die Parteibasis „allergisch“, sagte er. Dennoch wird heftig spekuliert, wer neuer SPD-Chef werden könnte. Allen voran wird immer wieder Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Armin Willingmann genannt. Der 56-Jährige ist ein kluger Kopf, akribischer Arbeiter, eloquent und sicher im Auftreten. „Ich möchte gern das Verfahren abwarten“, sagte der Professor am Montag. „Ich halte es für wichtig, dass wir uns auf einen Weg verständigen, der von einer breiten Mehrheit getragen wird und die Parteibasis mit einbezieht. Allerdings schließe ich auch eine Kandidatur zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht aus.“

Im Gespräch für den Landesvorsitz ist parteiintern zudem Staatssekretärin Susi Möbbeck, die Landes-Integrationsbeauftragte. Doch die 55-Jährige winkt ab, denn: „Dieses Amt verträgt sich nicht mit einer Funktion in der Regierung. Als Landesvorsitzender muss man Beinfreiheit haben, sollte nicht in die Regierungsdisziplin eingebunden sein.“ Wer aber soll es werden? Möbbeck: „Die eierlegende Wollmilchsau haben wir nicht.“ Auch der Landrat des Salzlandkreises, Markus Bauer, wird zuweilen als Kandidat gehandelt. „Momentan sehe ich mich voll im Dienst des Landkreises“, sagte der Landes-Vize. „Da kann ich keine zusätzlichen Baustellen gebrauchen.“