Frühere EKD-Ratsvorsitzende wird heute in neues Amt eingeführt Käßmann: Reformationsjubiläen sind heikle Zeitpunkte
Berlin (epd) l Margot Käßmann wird heute in Berlin in ihr neues Amt als "Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017" eingeführt. Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) soll dann unter anderem mit Vorträgen und Gottesdiensten für das Reformationsjubiläum werben. Die EKD erinnert 2017 an den 500. Jahrestag des legendären Thesenanschlags Martin Luthers an die Schlosskirche in Wittenberg.
Ihr neuer Wohnort Berlin soll auch ihr Arbeitsort und vermutlich Startpunkt zahlreicher Reisen von Käßmann sein. In Wittenberg, wo sich die EKD-Geschäftsstelle für das Jubiläum und verschiedene Stiftungen niedergelassen haben, wird sie nach eigenen Angaben keine festen Präsenzzeiten haben.
Ihre Botschafter-Tätigkeit - und die damit verbundene Freiheit - nutzt sie zur Diskussion darüber, wie und mit welchem Luther-Bild die Evangelische Kirche das Jubiläum in fünf Jahren feiern will. Gerade hat sie das Buch "Schlag nach bei Luther" mit Originaltexten des Reformators zu verschiedenen Themen herausgegeben. Ihr nachdenkliches Vorwort warnt vor zu viel Überschwang, der nationalistischen Missbrauch Luthers in der Vergangenheit vergisst. "Ein solcher Blick zurück muss sensibel dafür machen, dass Reformationsjubiläen heikle Zeitpunkte sind", schreibt sie.