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Kirchentag Haseloff bei Bibelarbeit

"Zugeben von Fehlern gilt oft als Schwäche", so Sachsen-Anhalts Ministerpräsident beim Kirchentag. Er fordert Achtung vor Staatsdienern.

26.05.2017, 14:22

Magdeburg (dpa) l Viele Bibelstellen weisen aus Sicht von Ministerpräsident Reiner Haseloff Paralleln zu heutigen gesellschaftlichen Diskussionen auf. Der CDU-Politiker sprach bei einer Bibelarbeit auf dem "Kirchentag auf dem Weg" im Magdeburger Dom über eine Stelle aus dem Lukasevangelium. Jesus trifft dort den Zöllner Zachäus, der bei der Begegnung erkennt, dass er Unrecht getan und zuviel von den Menschen abgepresst hat. Das Bewusstsein, Fehler zu machen und sich damit auseinanderzusetzen, sei in der heutigen Gesellschaft verloren gegangen, sagte Haseloff am Freitag. "Das Zugeben von Fehlern wird als Schwäche deklariert."

Das Treffen von Jesus und Zachäus zeige auch, wie mit staatlichen Funktionen umgegangen werde, die kein hohes Ansehen genössen. Was damals der Beruf des Zöllners war, sei heute mit Finanzbeamten zu vergleichen. "Ohne eine Finanzverwaltung könnten wir kein Staatswesen organisieren. Jesus würde sich in der heutigen Zeit auch stets für die Entscheidungsträger einsetzen, sagte Haseloff.

Zachäus' Reaktion, der seine Sünden erkennt und Besserung gelobt, mache klar: Erst müsse der Mensch sich ändern, um dann eine positive Entwicklung in seiner Umgebung zu schaffen. Ein neues System allein – wie etwa der Sozialismus zu Zeiten der DDR – bringe nicht automatisch bessere Menschen hervor.