Viel Arbeit für Polizei, Feuerwehr, Notärzte und Rettungssanitäter in Sachsen-Anhalt zum Jahreswechsel / 120 Einsätze am Silvesterabend Kleine Schlägereien am Hasselbachplatz und "Handbiss" in Halle
Magdeburg/Halle (dpa) l Eine ruhige Silvesternacht sieht anders aus. In Sachsen-Anhalt haben bei Partys einige Streithähne die Fäuste sprechen lassen. Die Böllerei hinterließ tonnenweise Müll.
Polizei, Feuerwehr, Notärzte und Rettungssanitäter haben in Sachsen-Anhalt zum Jahreswechsel alle Hände voll zu tun gehabt. Landesweit wurden sie bei Hunderten von Einsätzen zu Streitigkeiten gerufen, mussten schlichten, Menschen medizinisch versorgen sowie Brände löschen, die durch unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern entstanden oder mutwillig etwa in Papiercontainern entstanden. Es gab etliche Verletzte, die teils auch in Krankenhäusern behandelt werden mussten.
130 Beamte in Magdeburg zusätzlich im Einsatz
Insgesamt verlief der Jahreswechsel 2012/2013 zwischen Arendsee und Zeitz nach Angaben der Polizei und Feuerwehr aber überwiegend friedlich.
In Magdeburg feierten die Menschen ausgelassen in das Jahr 2013. Zu befürchteten Ausschreitungen kam es nicht, wie die Polizei gestern zur Bilanz von rund 120 Einsätzen allein seit dem Silvesterabend mitteilte. Etwa 1000 Menschen begrüßten den Angaben zufolge auf dem Hasselbachplatz in der Landeshauptstadt das neue Jahr friedlich. Bis auf wenige kleine Schlägereien nach Alkoholgenuss und Sachbeschädigungen mussten die Beamten nicht in großem Stil einschreiten, hieß es. Da es in vergangenen Silvesternächten in Magdeburg teils zu massiven Ausschreitungen gekommen war, waren zur Sicherheit 130 Beamte zusätzlich im Einsatz.
Im Süden Sachsen-Anhalts gab es laut Polizei mehr als 200 Einsätze. Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte rückten in Halle mehr als 300 Mal aus, wie die Leitstelle mitteilte. So wurden bei Streitereien mindestens zwei Männer schwer verletzt. Ein 48-Jähriger musste in Halle mit Gesichtsverletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem ihm vor einem Haus mit einer Schreckschusspistole ins Gesicht geschossen worden war. Die Polizei nahm einen 20 Jahre alten Tatverdächtigen in Gewahrsam.
13-jähriges Kind von Rakete im Gesicht verletzt
In einer Wohnung in Halle endete ein Streit unter zwei Männern blutig. Ein 43-Jähriger erlitt Stichwunden im Rücken und kam ins Krankenhaus. Sein 22 Jahre alter Widersacher wurde vorläufig festgenommen. Laut Polizei schweben die beiden Verletzten jedoch nicht in Lebensgefahr.
In Dambeck (Altmarkkreis Salzwedel) wurde ein 13 Jahre altes Kind im Gesicht verletzt, als es von einer Silvesterrakete getroffen wurde.
In Hettstedt (Landkreis Mansfeld-Südharz) gerieten kurz nach Mitternacht zwei Brüder in Streit. Der 30-Jährige schlug dabei seinem 27 Jahre alten Bruder eine Bierflasche auf den Kopf. In Halle-Neustadt biss eine 26-Jährige ihren ebenfalls betrunkenen 26 Jahre alten Freud in die Hand - allerdings schon fünf Stunden bevor es vielerorts hieß: "Prosit Neujahr".